Der „krippale Effekt“

von Karl Brodschneider

Die Landeskrippenbauschule in Wundschuh wurde feierlich eröffnet. Der Landesverein hat sich ein großes Ziel gesetzt: jede steirische Familie soll eine eigene Krippe haben.

 

Landesobfrau Waltraude Lechner sprach von einem historischen Tag für den Verein der Krippenfreunde, als am vergangenen Samstag in Wundschuh die Landeskrippenbauschule offiziell eröffnet wurde. Zu diesem Anlass fand sich fast der gesamte Bundesvorstand unter dem aus Tirol angereisten Obmann Klaus Gspan ein. Auch Abordnungen aus den insgesamt neun steirischen Krippenbauvereinen – von Stein an der Enns über Weißkirchen bis St. Anna am Aigen – waren zugegen. Insgesamt zählt der 1968 gegründete Landesverein über 500 Mitglieder. Davon haben 15 im Laufe der letzten Jahrzehnte die anspruchsvolle Ausbildung zum Krippenbaumeister absolviert.

In Hinkunft müssen sie dafür nicht mehr in ein anderes Bundesland reisen, sondern können diese Qualifikation in Wundschuh, Bezirk Graz-Umgebung, erwerben. Die Ausbildung zum Krippenbaumeister dauert insgesamt vier Jahre.

Schule im alten Bauernhaus

Die Landeskrippenbauschule befindet sich in einem alten, renovierten Bauernhaus mitten auf dem Hauptplatz. Seit vier Jahren ist sie die Heimstätte des jüngsten steirischen Krippenbauvereins, der sich Krippenfreunde Kaiserwald nennt. Obmann Alois Kickmaier erinnerte an die Geschichte des Ortsvereines. Vor zehn Jahren wurde der erste Krippenbaukurs in Wundschuh abgehalten. Vor fünf Jahren vertraute die Gemeinde Wundschuh das zuvor von einer Bauernfamilie erworbene Haus dem Verein an. Seither finden hier verschiedene Krippenbau-, Korbflecht- und Ratschenbaukurse statt. Damit werden alle Generationen angesprochen.

Krippen-Jubiläum

Ehrengäste

Obmann Alois Kickmaier, Schulleiter Fritz Marx, Landesleiterin Waltraude Lechner, Bürgermeisterin Barbara Walch, Bundesrat Ernest Schwindsackl und Bundesobmann Klaus Gspan.

Bürgermeisterin Barbara Walch sprach sogar davon, dass in dieser Schule „Generationenarbeit“ betrieben werde. „Hier treffen Brauchtum, Tradition und Leidenschaft zusammen“, betonte Walch. Bundesrat Ernest Schwindsackl, der in Vertretung von Landeshauptmann Christopher Drexler an der Eröffnungsfeier teilnahm, schlug in dieselbe Kerbe: „Krippenbauer arbeiten mit Hirn, Herz und Hand.“ Bundesobmann Gspan nannte die ansteckende Freude am gemeinsamen Schaffen als „krippalen Effekt“ und erinnerte daran, dass heuer weltweit ein großes Jubiläum gefeiert werde. Vor genau 800 Jahren schuf Franz von Assisi die erste Krippe.

Ehe der Ortsmusikverein Wundschuh die Feierstunde mit der Landeshymne schloss, nannte Landesleiterin Lechner das ehrgeizige Ziel des Landesvereins: „In jeder steirischen Familie soll es eine Krippe geben. Das ist unser großer Wunsch!“

 

Fotos: NL

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