Der leise Abschied von Papst Benedikt XVI.

von Karl Brodschneider

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. starb im Alter von 95 Jahren. Im Laufe seines Pontifikats war er einmal in der Steiermark.

 

Die Öffentlichkeit war auf den baldigen Tod des emeritierten Papstes Benedikt XVI. schon vorbereitet worden. Am Silvestertag war es dann so weit. Im Alter von 95 Jahren starb das in Bayern aufgewachsene emeritierte Oberhaupt der katholischen Kirche. Die Trauerfeierlichkeiten finden an diesem Donnerstag im Vatikan statt und werden von Papst Franziskus geleitet. Die Beisetzung des emeritierten Papstes erfolgt dann in der Krypta unterhalb des Petersdomes.

Der 1951 zum Priester geweihte Joseph Ratzinger wurde 1977 Erzbischof von München und Freising und im selben Jahr auch zum Kardinal erhoben. Papst Johannes Paul II. berief ihn 1981 als Kurienkardinal nach Rom und ernannte ihn zum Präfekten der römischen Glaubenskongregation. Im April 2005 wurde Joseph Ratzinger nach dem Tod von Johannes Paul II. zum neuen Pontifex gewählt. Im Februar 2013 kam sein überraschender Rücktritt und eine neue Epoche für die katholische Kirche begann. Neben einem rechtmäßig gewählten Amtsinhaber, Franziskus, gab es nun erstmals auch einen emeritierten Papst.

Papst-Messe in Mariazell

Papst Benedikt XVI. besuchte einmal die Steiermark. Daran erinnerte Landeshauptmann Christopher Drexler: „Der Besuch von Papst Benedikt XVI. am 8. September 2007 in Mariazell bleibt für unser Land unvergessen. Er hat mit seinem Besuch ein Stück steirische Geschichte geschrieben. Papst Benedikt XVI. war eine beeindruckende Persönlichkeit, ein kluger Theologe und eine starke Stimme für den Frieden. Als Mariazeller Ehrenbürger war er der Steiermark und seiner Magna Mater Austriae stets verbunden.“

Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl sagte in einer ersten Stellungnahme nach der Todesnachricht: „Ich erinnere mich gut an die Amtsübernahme von Benedikt XVI. Er sei ein einfacher Arbeiter im Weinberg des Herrn, sagte er damals und legte damit ein Eingeständnis seiner Demut und Endlichkeit ab. Erlebt habe ich ihn als stets auf Gott schauend, der ihn nunmehr heim gerufen hat. Zudem war Benedikt XVI. ein großartiger Theologe, der uns viele interessante Gedanken und Bücher hinterlassen hat.“

Ein großer Theologe

Sein Vorgänger Bischof Egon Kapellari formulierte: „Benedikt XVI. war ein unbestreitbar großer Theologe und geistiger Meister aus Deutschland. In seiner Biographie stehen die Begriffe Größe und Grenze in Spannung. Als Theologe, Kardinal und später Papst hat Benedikt gegen einen von manchen Beobachtern festgestellten Abschied der Welt vom Christentum gewirkt – und zwar in komplementärer, sich ergänzender Form zu seinem Nachfolger.“

 

Foto: Harry Schiffer

 

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