Altes Holzwissen neu erzählt

von NEUES LAND

Tischler, Wagner, Instrumentenbauer, Sagler und natürlich die Bauern wissen Bescheid, welches Holz für den Hausbau, für Wagenräder und Werkzeug am besten geeignet ist. Beitrag von Herbert Blatnik aus Eibiswald

 

Von allen Hölzern ist Fichtenholz das Universalholz unserer Heimat. Als Holz für den Hausbau, zum Heizen, für Zaunlatten, Bodenbretter, Möbel, Leitungsmasten, für den Maibaum etc. ist es unentbehrlich. Seine Verwendungsmöglichkeiten sind beinahe unbegrenzt. Vor über 100 Jahren suchten noch Fachleute im Hochwald auf der „Schattseiten“ Bäume aus, die für Schiffsmasten geeignet waren. Danach entfernte man ihre Äste und schnitt sie vorsichtig um. Sie durften nicht auf den Boden krachen, sondern wurden mit Seilen vorsichtig zu Boden gebracht. Mit ähnlicher Sorgfalt suchte der Bauer eine Fichte für den Wiesbaum aus. Besonders brauchbar war ein astfreier „Unterstandler“, das war eine Fichte in dunklen Wäldern, die langsam wuchs und daher aus relativ dichtem Holz bestand. In einer Länge von zirka drei Meter lag der fertige Wiesbaum als Rundholz oder Balken auf dem Heuwagen auf und wurde niedergebunden. Das Holz dafür sollte besonders bruchfest sein, weil Unfälle mit dem Wiesbaum häufig waren. Zaunlatten sollen von Bergfichten stammen, weil ihr Holz viel länger hält als das „ebnerische“.

 

Fichtenholz als Exportartikel

Bis zum Ende der österreichisch-ungarischen Monarchie 1918 war Fichtenholz neben Stahlwaren der wichtigste Exportartikel der Steiermark. Auf der Mur und Drau schwammen alljährlich Tausende Festmeter Holz in der Form von riesigen Flößen, die man aus Holzstämmen zusammensetzte, bis in die Türkei hinunter. Nach Italien verfrachtete man hauptsächlich fertiges Schnittholz. Für die Papierindustrie bevorzugte man Driftholz. Das waren zirka ein Meter lange Fichtenstämme, die in den Oberlauf der Flüsse geworfen und vom Wasser bis zu einem Flussrechen geschwemmt wurden. Führten die Flüsse zu wenig Wasser, konnten geschickte Holzknechte den Wasserstand erhöhen, indem sie das Wasser in kunstvoll gezimmerten Klausen aufstauten. Wurde so eine Klause geöffnet, rauschte das Wasser mit dem Holz zu Tal. Forellen dürften sich über das Driften besonders gefreut haben, weil unter der Rinde lebende Maden im Wasser frei wurden.

 

Die gleichmäßig rund gewachsene Fichte liefert ein ausgezeichnetes Ton- oder Klangholz und findet heute noch Verwendung im Bau von Musikinstrumenten, wie Geigen, Gitarren, Harfen etc. Der berühmte Geigenbauer Antonio Stradivari verwendete besonders dicht gewachsenes Fichtenholz für seine Meistergeigen.

Tischler verarbeiten nicht gern „Sonnseitnholz“. Bretter aus einer am Waldrand stehenden Fichte verziehen sich leicht und sind ungeeignet für Tischlerwaren. Auf eine steirische Spezialität sei noch hingewiesen: Hat ein Christbaum nach dem Lichtmesstag ausgedient, so findet der sauber entrindete Oberteil noch als Küchenquirl Verwendung.

 

Aus Zirbenholz fertigte man einst Möbel, Kirchenbänke, Truhen und „Troadkästen“, wie man die großen Truhen zum Aufbewahren des Getreides nannte. Zirbenholz wird von Insekten gemieden, weil es ein ätherisches Öl enthält.

 

Scheibtruhe aus Holz

Bis in die 1960er-Jahre sah man – so wie hier beim Straßenbau in Aibl – überall Scheibtruhen aus Tannen- und Eschenholz im Einsatz

Das Holz der Weißtanne ist außergewöhnlich wasserresistent und diente einst für Scheibtruhen, Brunnentröge, Mühlenfluder und Wasserleitungsrohre. Das schwere Akazienholz gehört zu den härtesten Holzarten der Steiermark. Daraus fertigte man Sautröge, Weingartenstecken und Kegelkugeln. Bei alten Häusern erkennt man vereinzelt den Träger ober dem Türstock und die Fensterstürze aus Akazienholz. Im Holzmuseum in St. Ruprecht ob Murau ist ein Spaten aus Akazienholz ausgestellt, dessen unterer Teil mit Eisenblech beschlagen ist. Auch der „Hut“ der alten Rauchküche war meistens aus Akazienholz. Darum handelte es sich um einen zirka einen Quadratmeter großen hölzernen Bretterschirm über der Feuerstelle. Manchmal kam es vor, dass die Flammen hochschlugen und der Hut anbrannte, daher die Redewendung „jetzt brennt der Hut“. Auch für Mühlräder eignete sich Akazienholz gut, weil es nicht leicht faulte.

 

Regenmantel aus Lindenbast

Die Linde liefert ein begehrtes, weil dichtes und zähes Holz für Bildhauer und Schnitzer. Statuen in allen Größen, Schneidbretter, Kassetten, Bilderrahmen, Schachfiguren etc. sind meist aus Lindenholz. Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert war die fein zermahlene Lindenholzkohle ein Bestandteil des Artillerie-Schießpulvers. In seinem Buch „Der Koralmbauer“ schreibt Karl Stöffelmayr von einem Sochermantel aus Lindenbast. 1925 war das der Regenmantel der Viehhirten im Bergland um Eibiswald. Für einen derartigen Mantel wurden lange Lindenrindenstücke für etwa drei Wochen in Tröge gelegt. Danach konnte man riemenartige Streifen herunterziehen, die wie ein Mädchenzopf geflochten wurden. Mehrere hundert Striemen fädelte man auf einen Lederriemen auf und band sie um den Hals. Die fast bis zum Boden reichenden Baststreifen bedeckten den Körper so, dass er auch vor einem starken Regen geschützt war.

 

Die Lärche liefert wertvolles Holz für Stiegen und Schiffböden. Seine sprichwörtliche Widerstandsfähigkeit veranlasste den Schriftsteller Ferdinand Fauland, den legendären Landeshauptmann Josef Krainer in einem Buch einen „lärchenen Stipfel“ zu nennen (F. Fauland, „Der lärchene Stipfel“, Graz 1972). Der beträchtliche Harzanteil macht das Lärchenholz ideal für Zaunpflöcke und Wasserräder. Als im Sommer 1908 für Schladming die erste Wasserleitung gebaut wurde, kamen dabei unter anderem etwa 15 Zentimeter starke, mit Eisenbuchsen verbundene Rohre aus Lärchenholz zur Anwendung. Das händische Durchbohren der zirka drei Meter langen Holzstämme war eine Kunst, die nur wenige beherrschten.

Gut bewährte sich das Lärchenholz für Fachwerkbauten, weil das Holzgerüst der Witterung ausgesetzt war. Große Mengen an Lärchenholzbrettern gingen einst für den Schiffsbau nach Italien. Zum Abdichten lieferte man das dickflüssige Lärchenharz mit, das auch für das Abdichten von Fässern unentbehrlich war. Die ersten Eisenbahnschwellen in der Steiermark (Linie Mürzzuschlag-Graz, 1844) waren ausnahmslos aus Lärchenholz. Lärchene Dachschindeln sollen etwa zwei Generationen dichtgehalten haben, vorausgesetzt, der Lärchenbaum war nicht zu jung und man verwendete nur Kernholz.

 

Schwer wie Eisen

Das Holz der Hainbuche oder Weißbuche gehört zu den härtesten und schwersten Hölzern unserer Heimat. Aus alten Büchern kennen wir sie auch unter dem Namen „Eisenholz“. Als unsere Altvorderen noch genagelte Schuhe trugen, brauchten die Schuster Holzstifte aus Hainbuchenholz und Birkenholz. Die Holzstifte aus den Holzstiftenfabriken in Öblarn, Knittelfeld und Schwanberg waren bis in die 1930er-Jahre ein steirischer Exportartikel. Aus Hainbuchenholz waren einst Kegelkugeln sowie die Spindel der Wein- und Mostpressen und der Hobelbänke.

 

Rotbuchen-Holz ist ein wichtiges Holz für Möbeltischler. Es besitzt gute Eigenschaften für Paneelen-Platten, Sperrholz und Furniere wie auch zum Drechseln. Es ist ein zähes Bugholz, womit man Holz meint, das sich unter Einwirkung von heißem Dampf gut biegen lässt. Die Thonet-Sessel fertigte man ursprünglich zum Teil aus Buchenholz. In den Waldglashütten war es unentbehrlich für die Holzmodel, in denen die glühend heiße Glasschmelze geblasen wurde. Aus der Buchenholz-Asche gewann man Pottasche, die als Flussmittel dem Gemenge der Glasschmelze beigegeben wurde. Schließlich ist das Buchenholz das begehrteste Kaminholz.

 

Die Buchenholzasche diente einst zum Wäschewaschen. Ein authentischer Text aus der Zeit des Ersten Weltkrieges erzählt: „In den Bauernhäusern wäscht man vorwiegend mit Aschenlauge. Eine Magd hält seit Tagen ein Fass mit Regenwasser bereit, das nun im Kupferkessel erhitzt wird. Nachdem die Bäuerin den Kessel vom Feuer genommen hat, gießt sie das dampfende Wasser in ein großes Holzschaff und schüttet vorsichtig ein wenig feingesiebte Asche aus Buchenholz hinein. Zu viel darf es nicht sein, wenn ihr die Haut ihrer Hände lieb ist. Das Waschwasser ist nun trüb und seifig.“ (Karl Reiterer, „Der Laßnitztaler Landmann, Handschrift).

 

Öl aus Bucheckern

Die Buchenholzkohle gilt heute noch als die beste Holzkohle für Schmiedearbeiten. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten kam den Bucheckern, den Früchten der Buche, besondere Bedeutung zu. Nach dem ersten Frost im Spätherbst fielen in den Buchenwäldern Tausende dieser kleinen, ölreichen Früchte zu Boden. Frauen und Kinder sammelten sie und trugen sie in Butten und Körben heim, um sie in Ölmühlen auspressen zu lassen. 50 Kilo Pressgut ergaben ungefähr sieben Liter wertvolles Speiseöl.

 

Der “Todesbaum”

Die Eibe und der Faulbaum galten in Mitteleuropa des 19. Jahrhunderts als beinahe ausgerottet. Der Grund war in beiden Fällen die Vielzahl an Kriegen, die ab dem Spätmittelalter Europa heimsuchten. Das elastische Eibenholz war wichtig für die Herstellung der Langbögen und die pulverisierte Holzkohle des Faulbaumes war ein Bestandteil des Schießpulvers für Handfeuerwaffen. Der Faulbaum, eigentlich ein mittelgroßer Strauch, hieß daher auch „Pulverholz“. Der Samen der Eibe ist hochgiftig, ein daraus gewonnener Sirup war ein bewährtes Mittel zur Regelung von Erbangelegenheiten. Dass auch das Holz der Eibe ein Gift enthält, beweist die Anordnung für Tischlerwerkstätten, dass Eibenholz in geschlossenen Räumen nicht mit der Kreissäge geschnitten werden darf. In antiken Texten heißt die Eibe Todesbaum, und ein Becher bringt demjenigen, der daraus Wein trinkt, den sicheren Tod.

 

Symbolbaum Eiche

Seit der Antike ist die Eiche ein Symbol der Stärke und Widerstandskraft. Den Griechen und Römern galt sie als heiliger Baum. Bei den Germanen war die Eiche dem Gott Thor geweiht. Kriegsorden schmückte man einst mit Eichenlaub. Tatsächlich ist das Kernholz der Eiche in hohem Maße hart, zäh und „wasserfest“, wie der Tischler sagt und eignet sich hervorragend für den Schiffsbau, für Wehranlagen in Flüssen und für Pfähle im Meerwasser. Ein Teil der Stadt Venedig ruht auf Eichenpfählen im Meer. Eine Tatsache, die man sich lange Zeit nicht erklären konnte: Eichenholz wird im Wasser durch Jahrzehnte immer härter, bis es nach mehreren hundert Jahren beinahe steinhart geworden ist. Häufig wird Eichenholz für Parkettböden, Möbel, Weinfässer und Weingartenstecken verwendet. Bis zum Ersten Weltkrieg waren einige Kanonenlafetten der k. u. k.- Armee aus Eichenholz gefertigt. Aus großen Eichenholz-Würfeln machte man früher das Stöckelpflaster für Stallböden, bevor das Betonieren üblich wurde.

 

Die nussartigen Früchte, die Eicheln, dienten lange Zeit als Schweinefutter und wurden wie die Kastanien in Kriegszeiten zermahlen und mit dem Brotgetreide vermischt. Die gerbstoffreiche Eichenrinde braucht man zur Erzeugung der Lohe als Mittel für die Ledergerbung. Die sogenannten „Galläpfel“ auf den Eichenblättern sind seit der Römerzeit ein wichtiger Rohstoff für die Tinten-Erzeugung. Die kugeligen Auswüchse, entstanden durch die Eiablage der Gallwespe, werden heute noch in manchen Ländern gesammelt und zur Eisengallustinte verarbeitet.

 

Die mächtigste Eiche der Steiermark, das Wahrzeichen des Laßnitztales, stand bis Ende April 1928 in der Gemeinde Vochera bei Groß St. Florian. Die Stieleiche hatte über eineinhalb Meter Durchmesser und war über 30 m hoch. Als sie vom Wagnermeister Adolf Grieß und seinen fünf Gehilfen gefällt wurde, sollen sich unglaubliche Dinge abgespielt haben. Vom Morgen bis zum Abend hatte der „Kampf zwischen Mensch und Baum“, wie es in der Weststeirischen Rundschau vom 19. Mai 1928 stand, gedauert. Rechtsanwalt Dr. Kuno Purr aus Groß St. Florian, der als Kind mit seinen Eltern das Ereignis mitverfolgte, sagte: „Die Zugsägen haben sich bald so verkeilt, dass ein Schmied erst lange Stahlkeile anfertigen musste, die man in den Baum schlug, um die Sägen wieder loszubekommen. Bis zum späten Nachmittag hat man geglaubt, dass der Baum von allen Seiten ganz durchgesägt ist, aber er ist weiterhin gestanden, als ob nichts gewesen wäre. Weit über hundert Zuschauer haben sich den Kampf in respektvoller Entfernung angeschaut.“ Zu den letzten Strahlen der Abendsonne kippte der Baumriese schließlich zur Seite und fiel mit lauten Krachen auf den Ackerboden.

 

Vom „Zoggelmacher“ gesucht

Das dichte und zähe Birkenholz verwendete der Wagner für Radnaben und Hobelbank-Spindeln, der „Zoggelmacher“ brauchte es für Schuhe mit Holzsohle. Birkensperrholz kam wie Balsasperrholz im Zweiten Weltkrieg in den meisten Flugzeugen zum Einsatz. Die Birkenholzkohle verarbeitet man zur Zeichenkohle. Auch zur Erzeugung der Druckerschwärze für den Buchdruck brauchte man das verkohlte Birkenholz. Im März fließt aus angebohrten Birkenstämmen der Birkensaft, der zu Zucker verarbeitet wird.

 

Die Pappel diente einst bei vielen Höfen als Blitzableiter und liefert heute noch das wichtigste Holz für die Zündholzerzeugung. Auch Spanschachteln fertigt man aus Pappelholz. Die Ulme, auch Rüster genannt, ist ein begehrtes Möbel- und Furnierholz. Aus dem Erlenholz machte man früher Fleischbottiche und Schmalzkübel, weil es gegen Feuchtigkeit beinahe unempfindlich ist.

 

Kiefer und Föhre sind nicht nur Ofenholz, vielmehr finden sie beim Hausbau und als Zaunholz Verwendung. In Gegenden, wo es keine Steinbrüche und daher keinen Straßenschotter gab, baute man noch bis in die 1950er-Jahre Plankenwege. Dabei wurden zirka zwei Meter lange, armdicke Holzstämme als „Straßenbelag“ verwendet. Die Stämme aus Kiefernholz hielten fast doppelt so lange wie die aus Fichtenholz, zirka 20 Jahre. Aus dem Kiefer- und Föhrenharz gewinnt man Terpentin. In den Rauchküchen von einst diente der glimmende Kienspan, eine lange, dünne Leiste aus Kiefernholz, als Beleuchtung. Der Kien, also das verhärtete Kiefernharz, ist am Boden alter Kiefern zu finden und wurde einmal eifrig gesammelt. Man brauchte es zu Ostern für die „Kreuzhoazen“, wie man die zum Teil riesigen Holzkreuze nannte, die in der Osternacht in die Landschaft leuchteten, sowie für Fackeln und Brandpfeile.

 

Wertvolles Werkzeugholz

Das zähe Eschenholz ist ein wertvolles Werkzeug-Holz. Schaufel-, Krampen- und Hackenstiele werden daraus gemacht. Aus Eschenholz waren die ersten Ski gefertigt und werden heute noch Sport-Bögen erzeugt. Das helle, zähe Ahornholz war das wichtigste Holz für die Bauernstube. Der große Tisch, die Sessel und auch Kästen waren meistens aus Ahornholz. In der Karwoche und im Advent war es üblich, die Tischplatte mit Soda abzureiben, bis sie fast weiß war. Auch Kochlöffel, Nudelbretter, Fleischbretter und Waschrumpeln waren aus Ahornholz, wie auch einige Zahnräder in den originalen Schwarzwälder Holzuhren.

 

Weil es ein relativ leichtes Holz ist, war es gut für Sensenstiele. Als während des Ersten Weltkrieges der Zucker knapp wurde, bohrte man im Frühjahr alte Ahornbäume an und fing den Saft auf. In zwei Wochen konnte man bis zu 50 Liter Saft abzapfen, ohne dass es dem Baum schadete. Nach stundenlangem Kochen gewann man den süßen Ahornsirup, der sich nach wochenlanger Gärung zum „Wein der Armen“ verwandelte.

 

Das gerbsäurehältige Kastanienholz ist besonders witterungsbeständig und wird gern für Zaunstipfel verwendet. Nussbaumholz gilt unter Tischlern als „Edelholz“ und ist hervorragend geeignet für Möbel, für den Klavierbau und für Gewehrschäfte. Auch das Holz verschiedener Obstbäume hatte seine Berechtigung. Apfelholz braucht man zum Fleisch-Selchen, das rötliche Kirschholz für Intarsien. Die alten Wiener Zigarrenkistl waren aus Kirschholz und sind begehrte Sammlerstücke. Obsthölzer sind gute Klanghölzer und werden für Uhrkästen, Flöten und dergleichen gebraucht.

 

Jägerstock aus Haselholz

Haselstock

Ein Donnersbacher Jäger in der Sonntagstracht mit seinem Jägerstock aus Haselholz um 1895.

Auch das Holz unserer heimischen Sträucher war einst begehrt: Pfaffenhütchen für Stricknadeln, Kornelkirsche für Spazierstöcke und Buchsbaum für Pfeifenröhrl. Der traditionelle Jägerstock war stets aus Haselholz. Viele Geräte sind aus verschiedenen Hölzern zusammengesetzt. Beim traditionellen Heurechen ist der Stiel aus Ahorn, das Querholz aus Esche und die „Zähne“ aus Haselholz. Beim Wagenrad braucht man Birke für die Nabe, Esche für die die Speichen und Rüster für die Felgenteile. Der Volksschriftsteller Karl Reiterer beschrieb um 1920 das Weingarten-Windrad, auch Windmühl oder Klapotetz: „Mit vererbter Sachkenntnis waren fünf verschiedene Hölzer ausgewählt, gezimmert und zusammengesetzt worden. Das Grindl [Nabe] aus Birkenholz, der Rahmen aus Eschenholz, das Schlagbrett aus Kirschholz, die Klachln aus Akazien- oder Buchenholz und die Flügel aus dünnen Lärchenbrettern.“

 

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