Glocke für den Frieden

von Karl Brodschneider

Warum die neue Schölbinger Kirchenglocke einzigartig ist, was ihre Anschaffung in dem kleinen Dorf alles bewegt hat und warum man 2035 wieder feiern will.

 

Normalerweise sind Kirchenglocken einem Heiligen geweiht. In Schölbing in der Gemeinde St. Johann in der Haide ist das anders. Hier läutet – und das ist in der Steiermark einzigartig – seit dem Vorjahr die Friedensglocke. Sie ist 235 Kilogramm schwer und wurde von der Glockengießerei Perner in Passau gegossen. Auf der einen Seite trägt sie die Inschrift „Ich läute für den Frieden in der Heimat“, darüber blickt die Friedenstaube hinunter ins Dorf. Auf der anderen Seite stehen die Worte „Glaube, Liebe, Hoffnung“. Ein Ährenkranz bildet das Zierband. „Weil jeder Friede fängt mit Brot an“, erläutert Ökonomierat Johann Reisinger (im Bild mit Mesner Johann Gigl).

Eigenes Glockenlied

Kirche Schölbing

Die Kirche in Schölbing ist der “Maria Opferung”geweiht und begeht im Jahr 2035 ihr 400-jähriges Bestehen.

Der frühere Kammerobmann Hans Reisinger leitet den Schölbinger Kirchenausschuss und initiierte im Vorjahr die Neuanschaffung der Glocke. „Die bisherige Glocke war sehr renovierungsbedürftig. Zudem ist der Dachstuhl sogar für drei Glocken ausgelegt“, erklärt Reisinger und lässt wissen: „Eigentlich war die Glocke für das Dorf ein Glücksfall, denn so setzte sich viel mehr in Gang, als wir ursprünglich vorhatten.“ Die Kirche „Maria Opferung“ wurde außen renoviert, das Steindenkmal „Flamme des Friedens“ und eine lebensgroße Muttergottesstatue flankieren jetzt den Haupteingang. Und bei der Weihe der Friedensglocke bekam die Schölbinger Kirche sogar ein eigenes Lied gewidmet. Es nennt sich „Wenn die Friedensglocken läuten“ und ist, so Reisinger, in der Zwischenzeit „schon zur Dorfhymne geworden“.

Innenrenovierung

Über die WhatsApp-Gruppe „Z‘sammläuten“ wurden immer mehr Einheimische angesprochen und informiert, das Zusammengehörigkeitsgefühl erfuhr eine neue Belebung. Jetzt hat Reisinger ein nächstes großes Ziel vor Augen: „Bis zum Jahr 2035 wollen wir in mehreren Schritten die Innenrenovierung durchführen.“ Warum 2035? „Da feiern wir das 400-Jahr-Jubiläum unserer Dorfkirche“, lächelt er.

 

Fotos: NL

 

 

Zum Thema passend

Einen Kommentar abgeben