Es war ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen, doch schon wenige Tage nach Beginn des Online-Votings hatten sich zwei Favoriten abgezeichnet: Barbara Windisch aus Kainbach bei Graz und Simon Pöllabauer aus Gasen haben die Wahl zur Bäuerin beziehungsweise zum Bauern des Jahres gewonnen. „Wir haben bis zuletzt gefiebert und gehofft, dass mich nicht in letzter Minute noch jemand überholt“ erzählt Barbara Windisch aufgeregt. Mittels eines Newsletters konnte sie in den vergangenen beiden Wochen viele Kundinnen und Kunden zur Teilnahme am Voting motivieren. „Auch auf meine Familie und meine Verwandtschaft war Verlass, da ist richtig viel weitergegangen“, verrät die Landwirtin.
Über seinen Sieg freut sich auch Bauernbundobmann Simon Pöllabauer aus Gasen, der die meisten seiner Stimmen in seinem Hofladen ergattern konnte: „Die Leute, die beim mir Fleisch eingekauften, haben mich auf das Voting angesprochen und so haben sich die Stimmen vervielfältigt. Auch die Mitglieder der Ortsgruppe waren sehr fleißig“, so der Oststeirer. In seinem Heimatort werde er nun täglich auf das Voting angesprochen. „Ein echtes Happy End für mich in diesem Krisenjahr“, so Pöllabauer. Im Vorjahr haben übrigens Weinbäuerin und Yogalehrerin Jacqueline Banfy und Reisbauer Ewald Fröhlich das Rennen gemacht.
Größte Alpakazucht
Wie ein Alpaka-Märchen liest sich die Betriebsgeschichte von Barbara Windisch. Aufgewachsen auf einem Pferdehof in Weiz und Kumberg, entwickelte sie schon früh die Liebe zu den Tieren. Nach der Trennung ihrer Eltern wurde der Betrieb aber eingestellt und sie entfernte sich zunehmend von den Pferden. Das Herz der gelernten Handelskauffrau schlug aber weiterhin für die Landwirtschaft mit Tierzucht. Mittlerweile betreibt Barbara Windisch mit ihrem Mann den größten Alpaka-Zuchtbetrieb Österreichs mit mehr als 100 Tieren. Die zertifizierte Alpaka-Züchterin widmet sich dabei beiden Alpaka-Rassen: den plüschig anmutenden Huacayas und den seidig-lockigen Suris. Doch nicht nur Zucht und Wollverarbeitung stehen bei der Alpaka-Liebhaberin am täglichen Programm. Ein wichtiger Betriebszweig ist auch die Durchführung von Trekking-Touren
Passion Rinderzucht
Auf seinem Hof in Gasen hält Simon Pöllabauer derzeit 60 Mutterkühe und Kälber. Ein eigener Schlachthof ermöglicht der Familie, die Tiere direkt am Hof zu schlachten und das frische Fleisch innerhalb weniger Stunden zu verarbeiten. „Die Nachfrage an regionalem Rindfleisch ist so hoch wie lange nicht, natürlich auch wegen Corona entscheiden sich viele Kunden bewusst für Produkte aus ihrem Umland“, weshalb sich der dreifache Familienvater beruflich auch in zehn Jahren in der Mutterkuhhaltung sehen möchte. Seine Passion für Rinder hat Pöllabauer schon in jungen Jahren während seiner landwirtschaftlichen Ausbildung an der Fachschule Kirchberg am Walde entdeckt. „Mein Ziel war es immer, mein eigenes Fleisch Großteils am Hof zu vermarkten“, freut sich der Oststeirer.