Bäuerin Hildegard Heinz aus Thannhausen und Bauer Christoph Reinhart aus Petersdorf II über die Folgen ihres „Wahlsieges“.
NEUES LAND: Bei einem beeindruckenden Online-Voting wurden Sie kurz vor Weihnachten zur Bäuerin beziehungsweise zum Bauern des Jahres gewählt. Wie erlebten Sie die ersten Tage danach?
Hildegard Heinz: Das Echo auf diese Auszeichnung war enorm. Unzählige Freunde und Bekannte gratulierten per -WhatsApp. Auch bei der Christmette wurde ich von vielen Besuchern der Heiligen Messe angesprochen. Durch einen Beitrag im Regionalteil einer Tageszeitung wurde der Kreis der Gratulantenschar noch größer, auch Nichtlandwirte erfuhren von meiner Wahl zur Bäuerin des Jahres.
Christoph Reinhart: Das hätte ich nie gedacht, zum Bauern des Jahres gewählt zu werden – das wird man ja auch nur einmal im Leben. Ganz viele Menschen haben sich bei mir gemeldet und gratuliert. Sogar aufmerksame NEUES LAND-Homepage-Leser aus der Schweiz und Deutschland haben sich gemeldet.
NL: Auf Ihren Betrieben stehen Direkt- beziehungsweise Online-Vermarktung Ihrer Produkte im Mittelpunkt. Wie reagierten Ihre Kunden und Geschäftspartner auf diese hohe Auszeichnung?
Hildegard Heinz: Bei der Vermarktung unserer Bioprodukte wie etwa Dinkel, Käferbohnen und Kürbiskernöl stehen Privatkunden im Mittelpunkt. Trotz dieser Auszeichnung war es bei mir jedoch verhältnismäßig ruhig. Der Grund dafür liegt sicherlich darin, dass die meisten Kunden bereits vor Weihnachten alle ihre Einkäufe erledigt haben. In den intensiven Verkauf starten wir erst wieder nächste Woche.
Christoph Reinhart: Ganz viele Betreiber von Bio- und Bauernläden, sogar Mitarbeiter von Apotheken und Reformhäuser haben sich bei uns gemeldet und ihre Glückwünsche übermittelt. Sie zählen auch zu unseren Kunden. Und glücklicherweise nehmen diese äußerst positiven Rückmeldungen noch lange kein Ende, nahezu täglich erhöht sich die Zahl der Gratulanten.
NL: Wie werden Sie diesen ehrenvollen Titel in Zukunft für das Marketing Ihres Betriebes nutzen?
Hildegard Heinz: Bis jetzt hatte ich noch gar nicht so viel Zeit, genau darüber nachzudenken. Natürlich werden wir für unsere Urkunde einen besonderen Platz finden. Wir planen bereits seit längerem einen Hofladen zu bauen, vielleicht werden wir so bekannt, dass wir das gleich machen müssen.
Christoph Reinhart: Als erstes werden wir die Auszeichnung auf unsere Homepage stellen, damit sich alle Kunden auch gleich ein Bild von unserer hohen Auszeichnung machen können. Auch die Urkunde wird bei uns im Hofladen einen besonderen Platz erhalten.
NL: Welche Schwerpunkte setzten sie für das soeben begonnene Jahr und wird die Auszeichnung dabei ihre Arbeit beeinflussen?
Hildegard Heinz: Für mich steht die Erzeugung von Bio-Produkten mit bester Qualität im Vordergrund. In diesem Bereich möchte ich auch jedes Jahr besser werden. Auch die Ideen für neue Produkte habe ich bereits im Kopf. Für dieses Jahr möchte ich einen weiteren Schwerpunkt setzen, nämlich im Bereich des Marketings. Und dabei wird die Auszeichnung zur Bäuerin des Jahres sicher sehr hilfreich sein.
Christoph Reinhart: Wir möchten heuer unseren Hofladen sowie die Außengestaltung erneuern. Weiters sind wir immer auf der Suche nach neuen Produkt-Ideen. Trotzdem bleibe ich immer meinem Motto treu: ehrlich, echt und innovativ. Nach diesem Grundsatz werde ich auch heuer arbeiten. Ansonsten sind wir schon ziemlich eingedeckt.
Zu den Personen:
Als Direktvermarkterin steht bei Hildegard Heinz die biologische Wirtschaftsweise im Mittelpunkt. Neben Rindfleisch ab Hof sind besonders Dinkelprodukte, Käferbohnen und Kürbiskernöl bei den Kunden äußerst beliebt.
Bei Biobauer Christoph Reinhart stehen Produkte rund um die Aroniabeere im Mittelpunkt der Arbeit. Vermarktet wird hauptsächlich über einen eigenen Online-Shop weit über die steirischen Grenzen hinaus.
Ein Video zum Interview finden Sie hier.
Foto: Sembauer