Bauer der Woche: Richard Oberer

von Karlheinz Lind

Feldgemüsebauer Richard Oberer aus Markt Hartmannsdorf setzt bei seiner Direktvermarktung auf Produktvielfalt und das mit großem Erfolg. Seit kurzem gibt es auch Spargel zu kaufen.

Es ist Montagvormittag. Nahezu im Minutentakt parken Autos im Hofareal von Richard Oberer. Die Gäste suchen den Hof auf, um im Selbstbedienungsladen ihren Einkauf zu tätigen. Der Junglandwirt dazu: „Unser Hofladen läuft wirklich sehr gut.“ Derzeit wird hauptsächlich zu Spargel und Erdbeeren gegriffen, die am Hof der Familie Oberer erzeugt werden. Doch dabei handelt es sich nur um einen kleinen Teil der Produktpalette, auf die sich der Betrieb spezialisiert hat.

Typischer Feldgemüsebaubetrieb

Richard Oberer bewirtschaftet gemeinsam mit seinen Eltern Gertrude und Johannes sowie unter Mithilfe von Lebensgefährtin Helena einen typischen Gemüsebaubetrieb in Obertrum in der Gemeinde Markt Hartmannsdorf. Knapp zwei Hektar Folientunnel – hauptsächlich für die Produktion von Paradeiser – bilden den Betriebsschwerpunkt. Für den ausgebildeten Feldgemüsebaumeister und stolzen Vater eines dreijährigen Sohnes spielen jedoch weitere Kulturarten eine wichtige Rolle: „Neben den Paradeisern produzieren wir auch Kopfsalat, Vogerlsalat, Gurken, Paprika, Melanzani, Wassermelonen sowie Himbeeren und Erdbeeren. Diese Vielfalt ist der Grundstein für die Direktvermarktung.“ Denn neben dem Selbstbedienungsladen am Hofareal wird auch die sogenannte „Vitaminhütte“ in Nestelbach im Ilztal betrieben. Der dynamische Landwirt dazu: „Dazu haben mein Schwager und ich auf dem Areal meines zukünftigen Schwiegervaters eine Gartenhütte aufgestellt. Dabei werden seine Äpfel und unser Gemüse zum Verkauf angeboten.“

Auf rund 17 Hektar betreibt Richard Oberer auch Ackerbau. Zu den angebauten Kulturarten zählen Kürbis, Mais, Käferbohnen und Getreide. Kürbiskernöl und Käferbohnen werden auch direkt ab Hof vermarktet.

Neuer Betriebszweig

Im Jahr 2018 pflanzte Richard Oberer, er ist auch Mitglied beim Verein der jungen wilden Gemüsebauern, seinen ersten Spargel aus. Im Gespräch mit NEUES LAND erklärt er, wie es dazu gekommen ist: „Mein Berufskollege Armin Lenz hat im Vorfeld einen Vortragenden aus Deutschland geholt, der uns den Spargelanbau schmackhaft gemacht hat.“ Seither gedeihen am Hof von Oberer rund zwei Hektar grüner und ein Hektar weißer Spargel. Die Ernte erfolgt täglich, die Vermarktung rund zur Hälfte über die Direktvermarktung. Der andere Teil wird über das Beerengut Straden verkauft. Hier beliefert man die Handelskette SPAR. Obwohl er durch die kalte Witterung und den hohen Niederschlagsmengen verspätet in die Ernte startete, ist der Gemüsebauer durchwegs zufrieden: „Ich habe einen Teil meines Spargels unter Minitunnel. Somit konnte ich bereits zu Ostern den ersten grünen Spargel ernten.“ Noch rund zwei Wochen wird es am Betrieb der Familie Oberer frischen Spargel geben, dann erfolgt der Start der Paradeiserernte. Auch hier setzt man auf verschiedene Sorten, um für die Direktvermarktung gut gerüstet zu sein. Doch der Hauptanteil bei den Paradeisern liegt in der Sorte Ochsenherz.

Aufgrund der vielen Arbeit bleibt wenig Zeit für Hobbys. Richard Oberer: „Wie viele andere Landwirte bin ich ebenfalls Mitglied bei der freiwilligen Feuerwehr.“ Insgesamt steht jedoch die Familie im Mittelpunkt, erwarten Helena und Richard im heurigen Sommer wieder Nachwuchs.

Zur Person

  • Richard Oberer (29)
  • Obertrum 16, 8311 Markt Hartmannsdorf
  • Freundin Helena, Sohn Lorenz
  • Eltern Gertrude und Johannes Oberer
  • Gemüsebaubetrieb mit Ackerbau
  • Absolvent der gärtnerischen Handelsschule Großwilfersdorf
  • Feldgemüsebaumeister
  • E-Mail: richard.oberer@gmx.at

Beitragsfoto: Lind

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