Anhaltender Preisverfall am Schweinemarkt

von NEUES LAND

Das seit Wochen anhaltende Preisabsturz-Szenario am EU-Schlachtschweinemarkt verlängert sich um eine weitere Woche. Die Märkte sind auf allen Stufen der Wertschöpfungskette mehr als gesättigt, und das quer durch den ganzen Binnenmarkt. Am Fleischmarkt kursieren historische Tiefpreise. Deutschland gibt mit einem Minus von fünf Cent einmal mehr die Richtung der Notierungen vor und praktisch alle Mitgliedsstaaten drehen die Preisschraube in gleichem Ausmaß nach unten.

In Österreich ist der Schweinemarkt anhaltend von Überhängen geprägt. Die Abholung der Tiere verzögert sich inzwischen durchschnittlich um drei bis fünf Tage. Fleischhändler bezeichnen das aktuelle internationale Preisdumping als „Gemetzel“.
Beispielsweise wird Schweineschopf ohne Knochen im Großhandel mit Preisen unter zwei Euro/kg vertrieben. Vor diesem Hintergrund musste auch die Österreichische Schweinebörse die Abnehmerforderung nach weiterer Preisrücknahme akzeptieren, um den ohnehin schon zähen Warenstrom nicht noch weiter zu verlangsamen. Die Mastschweine-Notierung sinkt um 5 Cent auf 1,23 Euro (Berechnungsbasis: 1,13 Euro je kg Schlachtgewicht).

„Anzeichen auf Entspannung sind nach wie vor nicht wirklich sichtbar. Die Frage, wann endlich das Weihnachtsgeschäft beginnt, beschäftigt alle Marktteilnehmer“, berichtet Johann Schlederer von der Schweinebörse. Hinsichtlich der Neuauflage der Privaten Lagerhaltung (PLH) für Schweinefleisch auf EU-Ebene scheine sich abzuzeichnen, „dass unsere Forderung nach einem raschen Start Anfang Dezember eher nicht in Erfüllung gehen wird, da beim jüngsten Agrarministerrat nur sechs Länder diese Forderung unterstützt hatten“, so Schlederer. Wie berichtet, hat EU-Agrarkommissar Phil Hogan die Öffnung der PLH ab dem 1. Jänner 2016 angekündigt. Im Dezember will er seinen Vorschlag dem Verwaltungsausschuss in Brüssel vorlegen.

Zum Thema passend

Einen Kommentar abgeben