Preis-Dumping ist verboten. Verstöße wirksam ahnden

von NEUES LAND

Gentechnikfreie Qualität, Spezialmilch und Tierwohl verdienen einen guten Preis.

In 30 Ländern wird der Tag der Milch gefeiert. Begangen wird das Jubiläum zum bereits 60. Mal. Aktuell 28.500 österreichische Milchbauern konnten sich zuletzt wieder über stabilisierte Preise freuen. „Das arge Preistief des Vorjahres von unter 30 Cent ist überwunden. In den letzten Monaten konnten unsere Milchbauern wieder etwas durchschnaufen. Übrig bleiben aber teils große Liquiditätsengpässe“, informiert Bauernbund-Präsident Jakob Auer.

„Ausgerechnet zum Weltmilchtag überrascht uns die REWE-Tochter Penny zum wiederholten Mal mit einem Mengenvorteil für H-Milch, der mit 49 Cent/l eindeutig unter dem Einstandspreis liegt. Obwohl wettbewerbsrechtlich verboten, sind solche Dumpingaktionen gang und gäbe“, kritisiert Auer die sture Billigpreispolitik mancher Lebensmittelhändler. „Verstöße gegen das Kartellrecht gehören wirksam geahndet“, verlangt der Bauernbund-Präsident. Auer räumt aber ein, dass es die Molkereien den Händlern zu leicht machen, weil sie sich gegenseitig unterbieten würden. „Inzwischen stürmen sogar schon Konsumenten die Barrikaden. Ruinös billige Milch- oder Fleischpreise erzürnen in Deutschland Zehntausende Verbraucher. Dass damit eine Missachtung von bäuerlichen Produkten und hochwertigen Lebensmitteln einhergeht, stört längst auch viele bewusst einkaufende Menschen. Bauern, Tiere und Konsumentenschutz bleiben bei Schleuderpreisen auf der Strecke“, sieht Auer die Kritik an Billigpreisen inzwischen breit geschultert.

Konsumenten zeigen neues Qualitätsbewusstsein – Bauern sollen marktgerecht produzieren

Mehrfach hat der Bauernbund wegen Dumping Anzeige bei der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) eingebracht. Erneuerte Lippenbekenntnisse der Händler waren stets die Folge. „Trotzdem gehe ich davon aus, dass es über kurz oder lang zu einem Umdenken und damit zu einem neuen Preisbewusstsein kommt. Der Trend zeigt eindeutig in diese Richtung“, gibt sich Auer vorsichtig hoffnungsfroh. „Für das Wohl der Tiere geben die Konsumenten heutzutage gerne ein paar Cent mehr aus. Wir werden uns bemühen, diese Qualitätsprodukte bei Milch und Fleisch auf den Markt zu bringen. Wenn es hier Entwicklungsbedarf gibt, wo die Bauern und Verarbeiter marktgerechter werden sollten, dann werden wir gemeinsam daran arbeiten“, räumt Auer abschließend ein, dass es auch innerhalb der Bauernschaft deutlich mehr Bewusstsein für den Markt brauche.

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