Transparenz und Vertrauen

von NEUES LAND

Steirische Landwirte sind Vorreiter in der Direktvermarktung. Gerade zu Ostern haben sie wieder Hochsaison, da Regionalität zählt.

Kaum eine andere Sparte ist von so großer Vielfalt und Innovationskraft geprägt wie die bäuerliche Direktvermarktung in der Steiermark. Dass sich dieser Einsatz lohnt, kann auch mit Zahlen belegt werden. „Von den rund 33.600 land- und forstwirtschaftlichen Betrieben in der Steiermark sind laut einer aktuellen Key-Quest Studie 28 Prozent – also mehr als ein Viertel – in der Direktvermarktung tätig“, weiß Marianne Reinegger, Leiterin des Referates Direktvermarktung in der Landwirtschaftskammer zu berichten. Die Einkommensbedeutung der Direktvermarktung für einzelne Betriebe ist dabei sehr unterschiedlich. Im Schnitt erwirtschaften Direktvermarkter etwa rund ein Drittel ihres Einkommens aus der Direktvermarktung.

Ostern als Hauptsaison

Dass diese Vermarktungsform zu Ostern besonders boomt, bestätigt auch Markus Hillebrand. Als Direktvermarkter und Bundesobmann-Stellvertreter des „Verbandes bäuerlicher Direktvermarkter Österreich – Gutes vom Bauernhof“ erklärt er: „Gerade rund um die Osterfeiertage zählt beim Einkauf das Vertrauen. Neben den verschiedenen Gütesiegeln setzen viele Konsumenten auf Produkte von Bauern in der Region.“ Die Direktvermarkter punkten mit unglaublicher Vielfalt und bester Produktqualität. Hillebrand weiter: „Das beweisen auch unsere Spezialitätenprämierungen im Land, der Kreis der Ausgezeichneten wird von Jahr zu Jahr größer.“

Marianne Reinegger ergänzt: „Heimische Lebensmittel schmecken gut, haben erstklassige Qualität, sind frisch und es ist ein gutes Gefühl, regionales Essen auf die Teller zu bringen. Erfreulicherweise hat sich in den vergangenen Jahren der Trend verstärkt, Köstlichkeiten aus der Region in den Osterkorb zu legen.“

Direktvermarkter

Florian Zach aus Mooskirchen setzt bereits seit vielen Jahren auf die Direktvermarktung. Der Absolvent der Land- und forstwirtschaftlichen Fachschule Hafendorf mästet und schlachtet seine Schweine direkt am Hof und bestätigt die gute Stimmung in der Direktvermarktung: „Gerade zu Ostern läuft das Geschäft bei uns besonders gut. Wir können nahezu jedes Jahr eine leichte Steigerung beim Absatz vermelden.“ Für den gelernten Fleischer ist die gleichbleibende Qualität besonders wichtig: „Nur dann werden die Kunden zu Wiederholungstätern und kaufen auch beim nächsten Mal wieder bei uns ein.“ Zu Ostern wird von den verschiedenen Selch- und Wurstwaren ein großer Teil ab Hof vermarktet, aber auch Genussecken in den Lagerhäusern beliefert. „Im vergangenen Jahr haben wir unseren Bauernladen in Ligist renoviert. Hier haben wir besonders viele Kunden“, sagt Zach.  

Das große Plus der bäuerlichen Direktvermarkter ist ihr direkter Kontakt zu den Kunden. Daniela Posch aus Heimschuh hat sich mit ihrem Mann Peter vor allem auf die Direktvermarktung von Geflügelfleisch spezialisiert. „Die Kunden wissen, wie wir die Tiere halten. Wenn sie Fragen haben, können wir diese rasch beantworten. So entstehen Glaubwürdigkeit und ein Grundvertrauen“, sagt sie. Zu Ostern wird auch gerne Geflügelfleisch gekauft. „Auffallend ist aber schon, dass die Leute wieder verstärkt zum ganzen Hendl greifen – auch weil das billiger ist“, bemerkt Posch.

Beitragsfoto: Lumixera – stock.adobe.com

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