Landesregierung bekommt zwei Neue

von Karl Brodschneider

Simone Schmiedtbauer wird neue Agrarlandesrätin, Karlheinz Kornhäusl folgt der bisherigen Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß.

 

Nur wenige Tage nach dem gesundheitlich bedingten Rücktritt von Landesrat Hans Seitinger gab auch Spitalslandesrätin Juliane Bogner-Strauß ihr Ausscheiden aus der Landesregierung bekannt. Sie wechselt in den Nationalrat, wo sie das Mandat von Karl Schmidhofer übernimmt. Nach der Landesparteivorstandssitzung am Montag stellte Landesparteiobmann Christopher Drexler die zwei neuen Regierungsmitglieder der Öffentlichkeit vor.

EU-Abgeordnete Simone Schmiedtbauer übernimmt die Agenden von Landesrat Hans Seitinger. Die Bäuerin und frühere Bürgermeisterin der Marktgemeinde Hitzendorf wird wie Seitinger für Land- und Forstwirtschaft einschließlich land- und forstwirtschaftlicher Schulen, Wohnbau sowie für Wasser- und Ressourcenmanagement zuständig sein. Außerdem wird sie die Zuständigkeit für das Gesellschaftsressort – Familie, Frauen, Jugend und Generationen – übernehmen, das bis jetzt von Landesrätin Bogner-Strauß verantwortet worden ist.  

Der 41-jährige Spitalsarzt Karlheinz Kornhäusl wird für die Ressorts Gesundheit, Pflege und Sport zuständig sein. Kornhäusl ist seit vier Jahren Bundesrat und außerdem Stadtgruppenobmann des ÖAAB Graz und Stadtparteiobmann-Stellvertreter der ÖVP Graz.

Anlass für Umbildung

Landesparteiobmann Drexler sprach in der Pressekonferenz von einer „wesentlichen Weichenstellung für die Landesregierung, für die Steirische Volkspartei, aber vor allem für die Steiermark“ und führte aus: „Der ursprüngliche Anlass für diese Überlegungen war jedoch das jähe Ende der herausragenden politischen Karriere unseres Hans Seitinger. Ich möchte Hans für all das, was er für dieses Land, für die Steiermark, in mehr als 20 Jahren Regierungsverantwortung geleistet hat, aus tiefstem Herzen danken. Ich wünsche ihm und seiner Familie viel Kraft, Durchhaltevermögen und alles Gute für die kommende Zeit! Mein Dank gilt auch Juliane Bogner-Strauß für ihre Arbeit in der Landesregierung in den vergangenen vier Jahren. Ich möchte ihr Respekt und Anerkennung für ihren großen Einsatz in einer schweren Zeit aussprechen, die über weite Strecken von einer Pandemie geprägt war.“

Danach begründete Drexler seine Entscheidung: „Bei der Neubesetzung dieser beiden Schlüsselressorts haben mich zwei Anforderungsprofile geleitet. Mit Simone Schmiedtbauer und Karlheinz Kornhäusl haben wir zwei Persönlichkeiten, die die Kompetenz für diese Aufgaben mitbringen und die mit frischer Energie an ihre Bewältigung herangehen. Simone Schmiedtbauer ist mit Land und Leuten verbunden. Als ehemalige Bürgermeisterin kennt sie die Anliegen der Steirerinnen und Steirer aus erster Hand und aus nächster Nähe. Als Abgeordnete in Brüssel hat sie nicht nur wichtige Kontakte geknüpft, sie hat als Abgeordnete in einem riesigen Parlament von 705 Abgeordneten gezeigt, wie man etwas weiterbringt und hat stark die steirischen Interessen vertreten und Anliegen durchgesetzt.“

Über Kornhäusl sagte er: „Karlheinz Kornhäusl ist nicht nur ein kompetenter Mediziner, sondern hat auch in der Politik bereits großes Geschick und Leidenschaft für das Gestalten bewiesen. Mit ihm ist einer an der Spitze des Gesundheitsressorts, der vom Fach ist, der das Thema aus seinem Beruf kennt.“

Dank an Seitinger

Simone Schmiedtbauer begann ihre kurze Rede mit dem Dank an Landesrat Seitinger: „Er hat das Lebensressort in jahrzehntelanger Arbeit geprägt. Mir ist bewusst, dass ich in große Fußstapfen trete.“ Und über ihre künftige Arbeit sagte sie: „Als Land- und Forstwirtin weiß ich um das große Knowhow unserer steirischen Familienbetriebe und werde darauf einen Fokus legen. Vor allem weiß ich aber auch, dass Klima- und Umweltschutz nicht in Widerspruch zu einer produzierenden Land- und Forstwirtschaft stehen. Oft ist uns nicht bewusst, welch herausragende Stellung die Steiermark auf europäischer wie internationaler Ebene einnimmt.“ Und abschließend sagte sie: „Ich wurde mit Hausverstand erzogen, bin kompromissbereit und strecke meine Hand zur Zusammenarbeit aus.“

Arzt und Politiker

Dann folgte Karlheinz Kornhäusl: „Ich übernehme dieses Ressort in Demut und Dankbarkeit und mit großem Respekt. Was meinen Brotberuf als Arzt mit der Politik verbindet, ist, dass man in schwierigen Situationen auf Augenhöhe an die Menschen herangehen und Entscheidungen treffen muss. Zuzuhören und aus Gesprächen die wesentlichen Informationen mitzunehmen, um die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen und Lösungen zu finden.“  Weiters betonte er: „Wir haben in Österreich und der Steiermark ein ausgezeichnetes Gesundheitssystem, aber wir dürfen nie aufhören, besser zu werden. Es gibt Probleme und große Herausforderungen, die wir gemeinsam lösen müssen.

Neben seinem großen Dank für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen ließ Kornhäusl auch das Sportressort nicht unerwähnt: „Der Sport begleitet mich schon mein Leben lang. Ich bin überzeugt, dass das Land Steiermark ein starker Partner für Vereine und Verbände sein muss. Nicht nur, weil der Sport der verlängerte Arm des Gesundheitsressorts ist – Stichwort Prävention – sondern auch, weil es da um das so wichtige Ehrenamt geht.“

Wie geht es nun weiter? Am kommenden Dienstag findet die nächste Landtagssitzung statt. In dieser Sitzung wird der Landtagsklub der Steirischen Volkspartei Simone Schmiedtbauer und Karlheinz Kornhäusl als neue Mitglieder der Landesregierung vorschlagen. Bis zur Wahl und Angelobung der neuen Regierungsmitglieder führen Hans Seitinger und Juliane Bogner-Strauß ihre jeweilige Ressortverantwortung weiter. Die weiteren ÖVP-Regierungsmitglieder sind neben LH Drexler die für Wirtschaft und Tourismus zuständige Barbara Eibinger-Miedl sowie Werner Amon, zuständig für Bildung, Personal und Europa.

Für Landeshauptmann Christopher Drexler steht jetzt schon fest: „Wir haben ein neu aufgestelltes, starkes Team mit exzellenten Persönlichkeiten für die Landesregierung, das in Zeiten der Herausforderungen tagtäglich dafür kämpfen wird, die Lebensumstände der Steirerinnen und Steirer weiter zu verbessern.“

 

Foto: Erwin Scheriau

 

 

 

 

 

 

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