Pfeifenraucher aufgepasst! Johannes Rauch aus St. Peter am Ottersbach produziert neben edlen Zigarren auch bald einen Pfeifentabak.
Alles redet von der Suchtgefahr durch das Rauchen – und dann das: Nach dem Erfolg von Johannes Rauch mit seiner Nobel-Zigarre „Ostarrichi“, gibt es jetzt auch einen Pfeifentabak aus seinem Hause. Mit ihr lässt er die alte steirische Pfeifenkultur neu aufleben und findet, dass es dabei nicht um Sucht, sondern eigentlich um den Genuss geht. „Bei Pfeife und Zigarre muss man sich Zeit nehmen, oft werden sie sogar nur bei bestimmten Anlässen konsumiert. Davon geht aus meiner Sicht keine Suchtgefahr aus“, meint der Tabakbauer, der damit eine alte Tradition seiner Familie wiederbelebt.
Rauch: „Mein Opa Alois hat bis 1980 Tabak angebaut. Damals lieferten eigentlich alle Bauern an die Österreichische Tabakregie. Mit dem Schließen der Fabrik in Fürstenfeld, ist auch der Anbau in der Steiermark weitestgehend verschwunden. Wir sind die Ersten, die nun wieder das Recht für die Verarbeitung erhalten haben.“ Und das ist in der Geschichte auch etwas neues, denn Landwirte haben, wie auch der Großvater von Johannes Rauch, ihr Produkt meistens einfach abgeliefert und nicht selbst veredelt.
Zufall
„Der Pfeifentabak ist eigentlich ein Beiprodukt der Zigarrenherstellung. Die obersten Blätter der Pflanzen sind besonders würzig. Sie werden für die gerollten Edelzigarren nicht verwendet, da diese besonders mild sein sollen. Außerdem gibt es noch Abschnitte, die ebenfalls nicht verwendet werden können“, erklärt Rauch. Das Ganze sei aber gar nicht von Anfang an geplant gewesen, sondern eigentlich mehr zufällig entstanden. „Wir haben ein paar Zigarrenabschnitte einmal in eine alte Pfeife gesteckt und bemerkt, dass es eigentlich wunderbar schmeckt. Wir verwenden auch keine Aromen oder Zusatzstoffe.“
Zulassung
Für die Zulassung als Tabakverarbeiter, mussten so einige Wege bestritten werden. Rauch dazu: „Am Anfang konnte uns keine Behörde sagen, wer überhaupt dafür zuständig ist. Es gab auch keinerlei Formulare um das zu beantragen.“ Mittlerweile hat sich die Zuständigkeit bei drei Stellen eingependelt: Die Monopolverwaltung, das Zollamt und auch das Finanzamt haben beim Tabakanbau und der Verarbeitung etwas mitzureden. Ab Dezember ist es aber nun soweit und der RAUCH Pfeifentabak kann österreichweit in den Trafiken gekauft werden.
Für die Zukunft ist noch ein kleiner Zuwachs geplant: „Wir werden kommendes Jahr die Produktion auf 0,6 Hektar ausweiten, es soll aber eher nur ein Teilbereich in unserer Produktpalette bleiben. Zu stark wachsen möchten wir damit nicht.“ Wer Johannes Rauch unterstützen möchte, kann auch noch seine Stimme für ihn beim Vifzack abgeben.
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