Schatz der Natur: Wald und Holz

von Gernot Zenz

Natürlich brauchen wir Holz. Zum Bauen, für Möbel, zum Papier machen und vieles mehr. Hier einige Fakten, wie wertvoll dieser Schatz der Natur tatsächlich ist.

Fast die Hälfte Österreichs besteht aus Wald – Tendenz steigend. Das sind mehr als vier Millionen Hektar und entspricht in etwa der Größe der ganzen Schweiz. Wie gewaltig dieser Schatz der Natur ist, zeigt ein Vergleich: laut Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Holzwirtschaft wächst in den heimischen Wäldern jede Sekunde etwa ein Kubikmeter Holz nach. Auf das Jahr gerechnet sind das etwa 30 Millionen Kubikmeter. Damit könnte man ungefähr 2160 Einfamilienhäuser aus Holz bauen – und zwar jeden Tag! Der Wald ist aber nicht nur als Quelle einer nachwachsenden Ressource interessant.

Die Holzwirtschaft ist auch ein richtiger Jobmotor. Mehr als 300.000 Arbeitsplätze in mehr als 170.000 Betrieben bietet dieser Wirtschaftszweig in ganz Österreich. Was viel zu wenig beachtet wird und durchaus auch ein bisschen stolz machen darf: unser Land ist einer der größten Brettsperrholzproduzent weltweit. Fünf der europaweit größten Unternehmen in diesem Bereich sind hier angesiedelt. Durch ihre hohe Exportquote, ungefähr 70 Prozent der Produktion geht ins Ausland, ist die Holzwirtschaft nach dem Tourismus der zweitgrößte Devisenbringer im Land und erwirtschaftet einen Export-Überschuss von etwa vier Milliarden Euro pro Jahr.

Baustoff und Energieträger

Überhaupt ist Holz volkswirtschaftlich gesehen ein echter Schatz der Natur. Über die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet, also vom forstwirtschaftlichen Betrieb über das Sägewerk bis zur Tischlerei, kommt sie in Österreich auf einen Produktionswert von etwa 12 Milliarden Euro – und das jährlich. Was immer wichtiger wird: Holz ist eine unserer größten Hilfen im Klimaschutz. In den heimischen Wäldern ist mehr als die 40-fache Menge des CO₂ gebunden, das wir jährlich ausstoßen. Wenn Holz als Baustoff verwendet wird, bleibt dieses Kohlendioxid auch gebunden, und zwar langfristig. An der Stelle der dafür gefällten Bäume wachsen wieder neue nach, die der Luft wieder CO₂ entziehen und so beginnt der Klimaschutz-Kreislauf wieder von vorne.

Als Baumaterial kommt Holz, vom Klimaschutz einmal abgesehen, sowieso wieder ganz stark in Mode. Es ist leicht zu verarbeiten, vielseitig einsetzbar, hat gute Dämmeigenschaften und ist bei richtiger Behandlung langlebig, wie die vielen jahrhundertealten Bauernhäuser im Land eindrucksvoll beweisen. Natürlich ist Holz auch ein wichtiger erneuerbarer Energieträger. Etwa ein Viertel der Produktion werden zur Erzeugung von Strom und Wärme thermisch genutzt. Vielleicht sollten wir alle künftig den Wald mit anderen, respektvolleren Augen, sehen. Nicht nur als Wirtschaftsfaktor oder Erholungsgebiet. Dieser Schatz der Natur hätte es sich verdient.

Beitragsbild: AA+W – stock.adobe.com

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