Christbaum aus der grünen Mark

von Karl Brodschneider

In der Steiermark werden über 400.000 Weihnachtsbäume aufgestellt. Die meisten davon kommen aus heimischer Produktion.

 

Der sich schon im Vorjahr abgezeichnete Trend zu kleineren und schlankeren Weihnachtsbäumen setzt sich heuer fort. „Sehr beliebt sind vor allem Christbäume mit einer Größe von etwa 1,6 bis 1,7 Meter und einem Kronen-Durchmesser von rund einem Meter“, sagt Präsident Franz Titschenbacher. Die Nordmanntannen zählen zu den meistgekauften Weihnachtsbäumen. Sechs von zehn Bäumen sind nämlich Nordmanntannen. Nachgefragt werden aber auch die Edel-, Kork-, Weiß- und Silbertanne sowie die Blau- und Weißfichte.

 

„Knapp 60 Prozent der Steirerinnen und Steirer kaufen ihren Christbaum direkt beim Bauern am Christbaumstand oder am Bauernhof“, freut sich Titschenbacher und bedankt sich für die Treue der Kunden. Er verweist auch darauf, dass Christbaumbauern ständig Arbeit mit ihrem Produkt haben. Zehn bis 14 Jahre Pflegearbeit verlangt ein Weihnachtsbaum, bis er vom kleinen Pflänzchen zum stattlichen Zwei-Meter-Baum heranwachsen kann. So müssen die Christbäume während der Vegetationszeit immer wieder von Unkraut freigemäht, vor Krankheiten geschützt und durch professionelle Korrekturschnitte in eine schöne, regelmäßige Form gebracht werden. Geerntet werden die ausgewählten Bäume in der richtigen Mondphase, sodass die Nadeln duftend frisch und lange haltbar bleiben.

 

Versorgung gesichert

Die steirischen Christbaumbauern können die Steirerinnen und Steirer verlässlich mit Weihnachtsbäumen aus der Region versorgen. „Auffällig ist, dass erstmals steirische Bäume in anderen Bundesländern nachgefragt sind“, freut sich Martina Lienhart, Obfrau der steirischen Christbaumbäuerinnen und Christbaumbauern. Dennoch geht von den nordischen Ländern – die Bäume werden oft mehr als 1.300 Kilometer herangekarrt – ein starker Marktdruck im Billigstpreissegment aus. Lienhart: „Wir können uns aber mit unseren Qualitätsbäumen gut behaupten, indem wir mit Frische und schöner Form punkten sowie auf die Trends gut reagieren“, betont Lienhart.

 

Zu den heurigen Christbaumpreisen sagt Lienhart: „Trotz hoher Inflation werden die Preise nur moderat angehoben – pro Laufmeter zwischen 0,50 bis 1 Euro.“ Der Verkauf von Christbäumen hat ab Hof und auf privaten Plätzen schon begonnen. Auf öffentlichen Plätzen startet er meist ab dem 11. Dezember, mitunter auch erst am 14. Dezember.

 

350 Christbaumbauern

Die steirischen Weihnachtsbäume der rund 350 Christbaumbauern kommen von kleineren Bauernhöfen – ihre überschaubaren Christbaumkulturen sind im Schnitt etwa einen Hektar groß. Viele Christbaumbauern laden ihre Kunden auch auf ihre Höfe sowie in ihre Christbaumkulturen ein, um den idealen Weihnachtsbaum persönlich auszusuchen.

 

Das Aufstellen eines heimischen Weihnachtsbaumes lässt im Wohnzimmer nicht nur weihnachtliche Stimmung entstehen, sondern ist auch ein Klimaschutz-Statement. „Die steirischen Christbäume haben kurze Transportwege – im Schnitt liegen diese zwischen Christbaumkultur und Wohnzimmer nur bei 6,5 Kilometer. Sie speichern klimaschädliches C02 und sie erzeugen lebensnotwendigen Sauerstoff“, betont Titschenbacher. Ein Hektar Christbaumkultur nimmt während des zehnjährigen Heranwachsens 143 Tonnen klimaschädliches C02 auf, was den C02-Ausstoß von 100.000 gefahrenen Autokilometern entspricht.

 

„Die rot-weiß-rote Banderole ‚Steirischer Christbaum – Danke, liebes Christkind‘ garantiert die steirische Herkunft der Weihnachtsbäume. Auf dieser Banderole stehen auch Name und Anschrift des Christbaumzüchters“, hebt Martina Lienhart hervor. Dieser Initiative haben sich 82 heimische Christbaumbauern angeschlossen. Die Mitglieder des Vereins der Steirischen Christbaumbauern haben sich freiwillig strengen Regeln unterworfen, die eine nachhaltige und ökologische Produktion sowie 100 Prozent Regionalität garantieren.

 

Foto: LK/Foto Fischer

 

 

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