Nun wählen die Jäger

von NEUES LAND

In der Steirischen Landesjägerschaft werden die Weichen für die nächsten sechs Jahre gestellt. Die Aufgaben sind vielfältig, die Herausforderungen groß.

Rund 24.500 Jägerinnen und Jäger wählen im Februar 2023 ihre gesetzliche Vertretung. Die Steirische Landesjägerschaft hat als Körperschaft öffentlichen Rechts einen übertragenen Wirkungsbereich des Landes Steiermark zu erfüllen und ist gleichzeitig gesetzlich festgelegte Interessensvertretung für ihre Mitglieder. „Was der einzelne Jäger, die einzelne Jägerin erwartet und was Gesellschaft und Politik verlangen, gilt es unter einen Hut zu bringen“, gibt Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof-Saurau einen Einblick in den herausfordernden Balanceakt.

Unterstützung für Jäger

„Die Gesellschaft schaut immer genauer auf den Umgang mit Wildtieren, die Politik erwartet professionelles Wildtiermanagement und die Land- und Forstwirtschaft will möglichst geringe Schäden. Das alles soll die Jagd hinbekommt – dabei darf sie aber nicht alleine gelassen werden“, umreißt Franz Mayr-Melnhof-Saurau die Herausforderungen.

Abg. z. NR Andreas Kühberger ist seit einem Jahr stellvertretender Landesjägermeister. „Ich war vom Umfang der Themen, von der hohen Professionalität und von der Intensität, mit der hier gearbeitet wird, wirklich überrascht“, zollt Kühberger dem aktuellen Team Respekt. „Es ist den Jägern oft gar nicht so bewusst, wie stark die Jagd durch europäische Entwicklungen berührt ist und wie oft im Vorfeld bereits gegengesteuert werden muss,“ ist Kühberger im Interesse seiner Mitglieder besorgt.

Leuchtturmprojekt

In den letzten Jahren wurde von der Steirischen Landesjägerschaft ein zukunftsorientierter Weg eingeschlagen. Mit der Umsetzung der erfolgreichen Naturwelten Steiermark in Mixnitz wird der Wert der Jagd bereits Kindern und Jugendlichen vermittelt. Gleichzeitig wird den Jägern ein breites Weiterbildungsangebot bereitgestellt.

Auch dem Ruf nach mehr Öffentlichkeitsarbeit wurde man mehr als gerecht. Medienkampagnen wie „Mein Leben hängt an Deiner Leine“ oder der Aufruf zum Verzicht auf die Silvesterknallerei hat mittlerweile sehr große Kreise gezogen. „Die Verantwortung für unsere Wildlebensräume steht auch bei unserem Besucherlenkungsprojekt im Mittelpunkt, das am 8. Februar gemeinsam mit Landeshauptmann Christopher Drexler präsentiert wird“, gibt sich Mayr-Melnhof-Saurau alles andere als amtsmüde. „Unsere Jäger bringen großartige Leistungen und sie brauchen dafür zeitgemäße Instrumente. Der Antrag auf die Legalisierung der Nachtzieltechnik und andere wichtige Änderungen liegt bereits seit geraumer Zeit bei der zuständigen Abteilung des Landes, die Verhandlungen sind in der Zielgerade.“

Wildtiermanagement

Die Anforderungen des klimafitten Waldes beschäftigen das Führungsteam der Landesjägerschaft, das sich in der bisherigen Zusammensetzung auch der aktuellen Wahl stellt, ebenfalls sehr intensiv. „Der Druck auf das Einzelrevier, was die Abschusserfüllung betrifft, muss besser verteilt werden. Wildtiermanagement braucht – insbesondere in Bezug auf revierübergreifend lebende Arten braucht ein großräumiges Zusammenwirken, um die immer herausfordernde Bejagung bewältigen zu können“, ist Kühberger überzeugt.

Die Zunahme der Wolfsbestände, deren Auswirkungen auf die Land- und Almwirtschaft, aber auch auf die Verteilung des Wildes im Hinblick auf sensible Flächen wie Wirtschaftswälder oder Schutzwälder wird alle Lebensraumpartnern gemeinsam vor große Herausforderungen stellen. „Ich habe mich mit dem Wolfsmanagement von unterschiedlichen Ländern vor Ort beschäftigt. Eine Art über alle zu stellen, geht mir als Landesjägermeister-Stellvertreter und Vertreter unserer Landwirte gegen den Strich. Hier gehört einiges wieder geradegerückt.“ Auch in dieser Hinsicht sind sich die beiden Spitzenfunktionäre einig.

Beitragsfoto: Lara Nachtigall – stock.adobe.com

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