Rasche Lösungen für die Forstwirtschaft sind wichtig

von Karl Brodschneider

Besonders hart trifft die Corona-Krise die heimische Forstwirtschaft, geerntetes Holz wird nicht mehr abgeführt, Nasslager sind geplant.

Der Corona-Virus hat eine globale Ausnahmesituation geschaffen. Diese macht auch vor der heimischen Forstwirtschaft nicht Halt . Die gesamte Wertschöpfungskette vom Wald bis zur verarbeitenden Industrie ist weitestgehend zum Erliegen gekommen. Der Export ins Hauptabnehmerland Italien steht still. Bei immer mehr betroffenen Waldbesitzern, die auf die Abfuhr ihres Holzes warten, liegen die Nerven blank.

Um eine rasche Lösung zur Bewältigung der Krise ist in diesen Tagen Landesrat Hans Seitinger bemüht. Dabei geht es darum, dass sich die Qualität des gelagerten Holzes nicht verschlechtert. Seitinger betont: „Wir sehen jetzt in der Krise sehr deutlich, wie wichtig es ist, dass der Waldverband mit Obmann Paul Lang sowie den Obmännern und Geschäftsführern in den Regionen eine hervorragende Arbeit leistet.“ Dank dieser guten Zusammenarbeit konnte die Errichtung von neuen Nasslagern mit einer entsprechenden Förderung des Landes Steiermark in Umsetzung gebracht werden. Damit kann Druck aus dem Markt genommen und der vereinbarte Absatz sichergestellt werden. Besonders dringend ist, dass die Aufarbeitung von Borkenkäfern befallenen Beständen weiterhin vorgenommen wird, da ansonsten ein erneuter Befall des bereits geschwächten Bestandes die Folge wäre.

Inlandsnachfrage

Für den steirischen Agrarlandesrat gilt es daher auch, die Inlandsnachfrage nach dem wertvollen Rohstoff zu steigern. „In den vergangenen Jahren ist es uns gelungen, die Holzbauquote im Wohnbau von fünf auf rund 30 Prozent massiv zu steigern. Diesen Weg wollen wir entschieden fortsetzen“, betont Seitinger, der dabei mit der Technischen Universität Graz auf einen starken Partner setzen kann. Deren Rektor Harald Kainz sowie die Professoren Gerhard Schickhofer und Wolfgang Kaden machen mit steirischen Innovationen den Holzbau noch attraktiver. Die stärkere Nutzung von Holz als erneuerbarer Energieträger muss, laut Seitinger, genauso forciert werden, wie Forschung und Produktentwicklung.

Partnerschaft

Ein wichtiger Punkt für den Landesrat ist aber auch das Bekenntnis der Säge- und Papierindustrie, vorrangig heimisches Holz zu verarbeiten: „Gerade in dieser Krisenzeit ist ein partnerschaftliches Miteinander unverzichtbar.“

 

Beitragsfoto: agrarfoto.com

 

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