Auf Gesprächstour in Brüssel

von Karl Brodschneider

Bei seinen Gesprächen in Brüssel verdeutlichte Landesrat Hans Seitinger die Positionen, wie die steirischen Bauern und Bäuerinnen gewisse EU-Entscheidungen einschätzen.

 

Viele Pläne der EU haben in den vergangenen Monaten für großen Unmut bei den Bürgerinnen und Bürgern, insbesondere bei den Bäuerinnen und Bauern gesorgt. Vom geplanten Gesetz zur Wiederherstellung der Natur über den Einsatz von Pflanzenschutz bis hin zur Einstufung der Atomkraft als nachhaltig und das nur mit größter Anstrengung verhinderte Aus für die Biomasse reichen die jüngsten Aufreger. „Das Image der EU hat leider sehr unter diesen vorgelegten Plänen gelitten. Wir brauchen aber eine starke Union, um den internationalen Herausforderungen entgegentreten zu können“, betont Landesrat Hans Seitinger. Um diese Botschaft bei den EU-Vertretern direkt zu deponieren, reiste er in Begleitung von VP-Agrarsprecher Hubert Lang nach Brüssel, um in zahlreichen Gesprächen die steirischen Positionen zu deponieren. Gemeinsam mit MEP Simone Schmiedtbauer setzt sich Seitinger für umfassende Änderungen bei den anstehenden Materien ein.

Vorreiter beim Humusaufbau

Das Arbeitsgespräch mit Wolfgang Burtscher, dem Generaldirektor der Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung der Europäischen Kommission, nutzte Seitinger auch, um die steirische Vorreiterrolle im Bereich des Humusaufbaus anzusprechen. Mit dem Kompetenzzentrum arbeitet die Steiermark daran, den Humusaufbau zu forcieren und damit neben der Wasserspeicherfähigkeit und Fruchtbarkeit der Böden auch die Bindung von CO2 und den Erosionsschutz zu verbessern. Bei diesem zukunftsweisenden Thema forderte der Landesrat auch mehr Unterstützung von Seiten der Kommission.

Wolf-Schutzstatus adaptieren

In weiteren Gesprächen ging es auch um den Wolf. Seitinger forderte eine Adaptierung des Schutzstatus des Wolfs. „Die zunehmende Wolfspopulation ist mittlerweile ein großes europäisches Problem. Die Wölfe haben keine natürlichen Feinde und ihre Zahl sowie auch die Zahl der Risse explodieren. Niemand will den Wolf ausrotten, aber ohne Wolfsmanagement entwickelt sich diese Thematik zu einer dauerhaften Katastrophe. Wir dürfen unsere Almwirtschaft und den Tourismus sowie die hohen Tierschutzstandards nicht den Wölfen zum Fraß vorwerfen!“ Gefordert sieht Seitinger auch die grüne Umweltministerin Leonore Gewessler, die Österreich im mitentscheidenden Umweltministerrat vertritt. „Auch dürfen wir nicht abwarten, bis es zu aggressiven Attacken auf Menschen kommt“, so Seitinger weiter.

 

 

Foto: Lebensressort

 

 

Zum Thema passend

Einen Kommentar abgeben