Bauer der Woche: Klaus Fraißler

von Karlheinz Lind

Bauernbundobmann Klaus Fraissler arbeitet an der Rehabilitation regionaler Veranstaltungen und sieht in seiner Mutterkuhhaltung enormes Potential in Sachen Lebensqualität.

Ob Heidi, Susi, Glocke oder Gloria: Die Kühe von Klaus Fraißler vulgo Rompold tragen alle einen Namen, haben ihren eigenen Platz im Stall werden täglich zweimal händisch versorgt. Auf seinem erstmals 1574 urkundlich erwähnten Erbhof in Kainach bei Voitsberg betreibt der 37-jährige seit kurzer Zeit eine erfolgreiche Mutterkuhhaltung mit durchschnittlich 15 Fleckviehrindern. „Mir ist es dabei wichtig, jeden Tag persönlich in den Stall zu gehen, Tier für Tier gesondert zu füttern, es auch mit dem Vornamen anzusprechen, das erhöht nicht nur ihren ‚Wohlfühlfaktor’ im Kuhstall, sondern steigert letztlich auch die Qualität des Fleisches“, erzählt der leidenschaftliche Landwirt.

Per Du mit der Kuh

1992 haben seine Eltern Stefanie und Gerhard begonnen, den Betrieb biologisch zu führen. Auch der Produktionszweig Forstwirtschaft spielt seither eine wichtige Rolle im Leben des Weststeirers. „Die Tiere am Hof und die Arbeit im Wald gehören zu meinem Tagesablauf wie die Butter auf das Jausenbrot, die Natur ist mein Elixier und gibt mir Kraft“, verrät der passionierte Wanderer und Mountainbiker. „Zugegeben war ich keiner dieser Menschen, die erst durch Corona die Schönheit unseres Landes entdeckt haben, in Österreich zu Leben war für mich immer schon ein Privileg, in der Steiermark einen Hof besitzen zu dürfen ist ein Bonus Gottes“, weiß Fraißler.

Seit 2016 ist der Bio-Landwirt auch als Bauernbundobmann der Fusionsgemeinden Gallmannsegg, Kainach und Kohlschwarz tätig und betreut hier rund 200 Mitglieder. „Besonders am Herzen liegen mir jetzt die Aufrechterhaltung von alten, bäuerlichen Brauchtumsveranstaltungen und wie wir diese nach Corona wieder rehabilitieren können. Da bedarf es besonders viel Fingerspitzengefühl und neuer Ideen“, schildert Fraißler.

Um auf die diesbezüglichen Bedürfnisse aller Menschen in der Region eingehen zu können, arbeitet er mit dem Ortsgruppen-Vorstand bereits jetzt an einem Konzept für eine große Informationsveranstaltung im Herbst. „Auch müssen die Menschen noch mehr über Qualität, Preis und Herkunft unserer bäuerlichen Produkte aufgeklärt werden und warum diese nach der Krise einen höheren Stellenwert genießen sollten“, so der aktive Gemeinderat, der sich auch für die Beibehaltung der kleinstrukturierten Bergbauernbetriebe stark macht. Fazit: Der Bauer hat Power!

Zu Person

  • Klaus Fraißler
  • Vulgo Rompold
  • Kohlschwarz 53
  • 8573 Kainach bei Voitsberg
  • Mutterkuhhaltung, Forstwirtschaft
  • Bauernbundobmann, Gemeinderat

Foto: privat

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