Von einer positiven Jahresbilanz, einer geglückten Verschmelzung im Bankenbereich und den Aktivitäten in der Ukraine wurde bei der GRAWE-Bilanzpressekonferenz berichtet.
Seit ihrer Gründung vor über 190 Jahren verzeichnet die GRAWE ein nachhaltiges Wachstum, welches sich auch in den aktuellen Zahlen widerspiegelt. Im Geschäftsjahr 2021 stiegen die gesamten Prämien-Einnahmen der GRAWE AG um 6,8 Prozent auf 694,2 Millionen Euro. Das Prämienwachstum in der Schaden- und Unfallversicherung betrug 6,1 Prozent, in der Lebensversicherung konnte ein Plus von 9,3 Prozent verzeichnet werden. Der Vertragsbestand konnte im vergangenen Geschäftsjahr um 3 Prozent auf 2.359.244 Verträge gesteigert werden. Der Gewinn vor Steuern (EGT) erreichte einen Wert von 72,4 Millionen Euro. Die Entwicklung der GRAWE Group zeigt unterdessen ein Prämienwachstum von insgesamt 7,8 Prozent auf 1,07 Milliarden Euro. Im Geschäftsjahr 2021 ist es der GRAWE Group somit erstmalig gelungen, die Milliardengrenze bei den verrechneten Prämien zu erreichen und auch deutlich zu überschreiten. Ihr Gewinn vor Steuern (EGT) belief sich im Versicherungs-, Banken- und Immobiliensektor auf insgesamt 135 Millionen Euro.
Kapitalveranlagung
Wie Generaldirektor Klaus Scheitegel und Vorsitzender des Vorstands der GRAWE-Vermögensverwaltung Othmar Ederer in der Bilanz-Pressekonferenz sagten, zeige sich gerade in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld, geprägt von niedrigen Zinsen und einer hohen Inflation, die besondere Bedeutung einer ausgewogenen Kapitalveranlagung. Die oberste Zielsetzung in der Kapitalveranlagung besteht in der kontinuierlichen Sicherstellung der Erfüllbarkeit der Verpflichtungen aus den Versicherungsverträgen. Kundinnen und Kunden vertrauen Versicherungsgesellschaften ihr Geld oft für sehr lange Veranlagungszeiträume an. Dieses Vertrauen und ihre auf die Verträge bezogenen Leistungszusagen verpflichten die GRAWE zu einer nachhaltigen und sicherheitsorientierten Veranlagung. Dementsprechend sind die Portfolios der GRAWE AG und der GRAWE Group sehr breit aufgestellt. Die GRAWE Group konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr bei den Kapitalanlagen einen Zuwachs um 4,6 Prozent auf 5.737,1 Millionen Euro verzeichnen.
Hoher Solvabilitätsgrad
In Folge dieser konsequenten Veranlagungsstrategie ist die GRAWE AG bestens mit Eigenmitteln ausgestattet und liegt im Bereich der Eigenkapitalquote mit 24,3 Prozent weit über dem Marktdurchschnitt. Mit einem Solvabilitätsgrad per Jahresende 2021 von 328,3 Prozent übererfüllt die GRAWE AG die gesetzlichen Vorgaben nach Solvency II. Dieser hohe Wert unterstreicht einmal mehr die besondere Stabilität und die Beständigkeit, die die GRAWE seit jeher auszeichnet.
Besonders stolz zeigte sich Generaldirektor Scheitegel darüber, dass die GRAWE AG im Vorjahr wieder mit dem „Recommender Award“ des Finanz-Marketing-Verbandes Österreichs ausgezeichnet wurde. Diesen Preis bekam sie als meistempfohlene Versicherung. Das bestätigt, so Scheitegel, die Zufriedenheit der Kunden und Kundinnen.
Mitgeteilt wurde, dass die Verschmelzung des Bankhauses Schelhammer & Schattera, der ältesten Privatbank Wiens, mit der Capital Bank zur Schelhammer Capitalbank AG erfolgreich über die Bühne gegangen ist. Die GRAWE Immobiliengruppe konnte im vergangenen Jahr das Wohnbau-Projekt auf den ehemaligen Reininghaus-Gründen erfolgreich abschließen. Es wurden insgesamt 318 Wohneinheiten errichtet. Das neueste Wohnbauprojekt ist der „Styria-Wohnpark“ in der Grazer Conrad-von-Hötzendorf-Straße. Hier werden bis 2024 rund 190 Wohneinheiten in zentraler Lage entstehen.
Ukraine-Geschäft
Scheitegel und Ederer informierten auch über die beiden GRAWE-Gesellschaften in der Ukraine. Die Büros in Lemberg und Kiew – insgesamt sind hier 120 Mitarbeiter beschäftigt – sind handlungsfähig. „Das ist ökonomisch kein so großes Problem, sehr wohl aber emotional“, sagte Ederer. Was die Fachkräfte betrifft, teilt die GRAWE das gleiche Problem mit vielen anderen Betrieben. „Uns fehlen vor allem gute Mitarbeiter im IT-Bereich. Deswegen steht das Mitarbeiter-Thema bei uns im strategischen Fokus“, sagte Scheitegel.
Beitragsfoto: GRAWE/Sophie Zechner