Eine historische Bahnfahrt

von Karl Brodschneider

Erstmals durchquerte ein Personenzug den Koralmtunnel. Die offizielle Inbetriebnahme der Koralmbahn von Graz nach Klagenfurt erfolgt Ende 2025.

 

Ein historisches Ereignis fand am 12. Juni entlang des 33 Kilometer langen Koralmtunnels in der steirisch-kärntnerischen Grenzregion statt. Nach rund 15-jähriger Bauzeit durchquerte erstmals ein Personenzug der ÖBB den Tunnel durchgehend auf den fertigen Schienen – ein bedeutender Meilenstein auf der insgesamt rund 130 Kilometer langen Strecke der Koralmbahn, die als Teil der neuen Südstrecke eines der bedeutendsten Infrastrukturprojekte Europas ist. An der ersten Fahrt durch den Koralmtunnel nahmen neben Landeshauptmann Christopher Drexler und Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang auch der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser und der Kärntner Verkehrslandesrat Sebastian Schuschnig sowie ÖBB-Vorständin Judith Engel teil. 

Zugfahrt Ehrengäste

Die Verkehrslandesräte Schuschnig und Lang, die Landeshauptmänner Kaiser und Drexler sowie die ÖBB-Vertreter Engel und Schneider vor dem Beginn der Jungfernfahrt.

Landeshauptmann Christopher Drexler: „Heute ist ein Gänsehaut-Moment im positivsten Sinne. Der Koralmtunnel ist ein international beachtetes Stück Ingenieurskunst und das Herzstück für eine der wichtigsten Verkehrsachsen der Zukunft – nicht nur für die Steiermark, sondern für ganz Österreich. Er ist ein ganz wesentlicher Lückenschluss in der europäischen Infrastruktur. Wie wir heute erleben durften, ist die Fertigstellung in Griffweite. Dieser Moment wird zweifelsohne zur Sternstunde für den Süden Österreichs. Damit wird ein großes Stück Zukunft eröffnet, denn die neue Koralmbahn lässt einen ganz neuen Wirtschafts- und Lebensraum entstehen. Die Steiermark und Kärnten rücken näher zusammen.″

Wirtschaftlicher Aufschwung

Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang: „Der heutige Tag ist ein historischer, denn die Koralmbahn ist ein Jahrhundertprojekt und für die Steiermark von enormer Bedeutung. In Zukunft profitieren sowohl die gesamte Region als auch viele Verbindungen entlang der gesamten Südstrecke von der Koralmbahn. Ich freue mich, dass sich dieses, auch für kommende Generationen so wichtige, Projekt auf der Zielgeraden befindet. Gemeinsam ist hier für die Steiermark, Kärnten und in weiterer Folge für ganz Österreich etwas Großes gelungen.″

„Der heutige Tag gibt einen Vorgeschmack darauf, welche neue Lebensader hier entsteht. Die Koralmbahn wird das Mobilitätsverhalten nicht nur in Kärnten nachhaltig verändern. Die Regionen werden belebt, unsere Bundesländer rücken noch näher zusammen, Distanzen werden kleiner, Mobilität wird umweltfreundlicher. Mit dem Koralmtunnel und der Koralmbahn als Teil einer Europa miteinander verbindenden Verkehrsachse entstehen riesige neue Chancen, von denen auch unsere Kinder und Enkelkinder profitieren werden – sowohl was die Lebensqualität betrifft als auch die Möglichkeiten, sich ihre beruflichen Träume ‚zuhause′ erfüllen zu können″, so der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser.

Judith Engel, Vorständin ÖBB-Infrastruktur AG: „Die Koralmbahn ist im Finale – und im Zeitplan. Darauf sind wir sehr stolz. Mit dem Koralmtunnel verbinden wir die Steiermark und Kärnten in einer neuen Qualität. Schon in zweieinhalb Jahren reisen Fahrgäste entspannt mitten durch die Koralpe – umweltfreundlich und in weniger als einer Stunde von Graz nach Klagenfurt. Damit hängen wir das Auto sprichwörtlich ab und schaffen Mobilität der Zukunft.″

Tunnel als Herzstück

Die Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt ist Teil der neuen Südstrecke und damit auch wichtiger Teil des Baltisch Adriatischen Korridors. Ihr Herzstück ist der 33 km lange Koralmtunnel. Nach der Fertigstellung soll sich die schnellste Verbindung zwischen den Landeshauptstädten auf nur rund 45 Minuten verkürzen. Die Gesamtinbetriebnahme ist 2025 vorgesehen. Ab Ende des Jahres 2025 können Fahrgäste mit einer Geschwindigkeit von bis zu 250 Kilometern pro Stunde komfortabel und umweltfreundlich durch die Koralpe reisen.

 

Fotos: Land Steiermark

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