Geflügel liegt voll im Trend

von NEUES LAND

Fleisch von heimischem Geflügel liegt voll im Trend. In der Branche fordert man nun klarere Kennzeichnungen der Herkunft.

Während der Fleischkonsum insgesamt in Österreich abnimmt, essen die Steirerinnen und Steirer immer mehr Hühnerfleisch – Geflügel liegt voll im Trend! Die meisten österreichischen Mäster bewirtschaften Ackerflächen und halten auch andere Tiere. Etwa 40.000 Hühner braucht man heute als konventioneller Bauer, um allein von der Mast leben zu können. Die meisten heimischen Hühnerställe sind kleiner und gehören Bauernfamilien. In der Steiermark werden durchschnittlich 18.820 Masthühner gehalten. Die Verarbeitungsbetriebe stehen im Wettbewerb mit Ländern, in denen Tierschutz und Sozialstandards geringere Anforderungen aufweisen. So dürfen etwa österreichische Bauern weit weniger Hühner pro Quadratmeter halten als in jedem anderen Land. Der Weltmarkt ist derselbe, die Spielregeln andere. Davon betroffen ist vor allem verarbeitetes Fleisch.

Die Herkunft zählt

Eine steirische Besonderheit ist das Maishendl, es steht für Qualität, Tierwohl und gentechnikfreie Fütterung. Und genau das sieht Maria Pein, Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer in Gefahr: „Geplante internationale Handelsabkommen werden die heimischen Märkte mit Billiggeflügel aus fragwürdigen Haltungen mit niedrigen Standards fluten.“ Bereits jetzt gebe es, so die Vizepräsidentin, ein eklatantes Manko bei der Herkunftskennzeichnung. Dies bewies ein kürzlich durchgeführter „Store-Check“. Bei Testkäufen wurde festgestellt, dass besonders bei Fertig- und Halbfertigprodukten das verwendete Geflügelfleisch mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Großteil aus dem Ausland kommt. Bei Frischgeflügel sei die Situation besser.

Deshalb verlangen Vertreter der Geflügelbranche, dass das tatsächliche Herkunftsland des Geflügelfleisches auf der Vorderseite der Verpackung groß und auf den ersten Blick eindeutig erkennbar angegeben wird. Für Österreich ist das das rot-weiß-rote AMA-Gütesiegel.

Mit der AMA-Kampagne „federführend“ werden weitere Akzente gesetzt. „Das Maishendl ist hinsichtlich Geschmack, Aufzucht, Haltung und Fütterung weltweit federführend“, unterstreicht Rudolf Stückler von der Agrarmarkt Austria (AMA).

 

Zahlen und Fakten

Steirisches Maishendl

  • Das Steirische Maishendl wird mit regionalem Mais und europäischem Soja gefüttert.
  • Größtes Platzangebot weltweit
  • Ställe sind mit Tageslicht durchflutet
  • Natürliche, tierfreundliche Einstreu und Beschäftigungsmaterial: vorrangig Stroh, Hobelspäne, Maisspindel
  • Freie Futterwahl: jederzeit Zugang zu frischem Futter und frischem Wasser        

Betriebe

  • In der Steiermark gibt es 174 Hühnermastbetriebe, 54 davon werden in biologischer Wirtschaftsweise geführt.
  • Österreichweit beschäftigen sich 620 landwirtschaftliche Betriebe mit der Hühnermast.
  • Mehr als 80 Millionen Mastküken erblicken jährlich in Österreich das Licht der Welt, Tendenz steigend.

Beitragsbild: Yulia Furman-stock.adobe.com

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