„Für uns bleiben’s immer Paradeiser“

von NEUES LAND

Der 8. August ist „Tag der Paradeiser“. Gemüse-Präsident Fritz Rauer über seine große Zuneigung zu diesem Konsumenten-Hit.

NEUES LAND: Wenn’s um die Paradeiser geht, spürt man bei Ihnen wie auch bei anderen  Gemüsebauern stets besondere Begeisterung. Warum?

Fritz Rauer: Die Paradeiser sind einfach ein tolles Produkt und stellen uns vor echte Herausforderungen – auch deshalb, weil sie eindeutig das am liebsten gegessene Gemüse sind.

NL: Wo liegen die Herausforderungen?

Rauer: Weil die Paradeiser so sehr gefragt sind, gibt es auch entsprechenden Wettbewerb am Markt. Wir bemühen uns deshalb intensiv um besondere Qualität und um ständige Innovation. So sind wir beispielsweise die Einzigen, die Cherry-Paradeiser in Erde und nicht im Substrat wachsen lassen, was als moderne Produktionsform gilt. Unser Weg hat einen entscheidenden Vorteil: Die Erde hat nun einmal besonders viele Mineralstoffe zu bieten und die finden sich dann auch im Produkt wieder. Wir haben aber selbstverständlich ebenfalls auf besten Geschmack und feine Optik zu achten.

NL: Und die wirtschaftliche Lage?

Rauer: Da kann ich nur sagen, die Sorgen sind groß, aber das Engagement ist es auch. Insgesamt haben wir gesunde Betriebe in der Steiermark und glauben an die Zukunft?

NL: Was ist der Grund für diesen Optimismus?

Rauer: Erstens ist Gemüse insgesamt ein absolutes Trendprodukt, zweitens spüren wir, dass eine junge Generation von Gemüsebauern heranwächst, die mit großer Professionalität und Leidenschaft am Werk und vor allem sehr motiviert ist. Sie trägt dazu bei, dass es uns immer wieder gelingt, traditionelles Wissen mit spannenden Innovationen zu verbinden.

NL: Es war auch von Sorgen die Rede…

Rauer: Die haben wir unter anderem auch deshalb, weil es  bei den Handelsketten Tendenzen gibt, beim Gemüse nicht mehr so stark wie bisher auf Regionalität zu setzen. Damit steigt für uns das Risiko, austauschbar zu werden. Das müssen wir unbedingt verhindern.

NL: Wie kann das gelingen?

Rauer: Nur mit Hilfe der Konsumenten – sie sind unsere wichtigsten Partner. Wenn sie im Handel regionale Qualität verlangen, dann muss er sie letztlich auch bieten.

NL: Teil der regionalen Identität ist natürlich der Name. Werden unsere Paradeiser auch weiterhin Paradeiser heißen, oder könnten sie eines Tages dann doch Tomaten sein?

Rauer: Für uns bleiben’s immer die Paradeiser – auch wenn wir dafür manchmal belächelt werden. Was uns nicht irritieren darf, denn auch der Name zählt zu unseren Stärken!

Zur Person

Fritz Rauer, 45, aus Bad Blumau, ist Präsident der steirischen und der österreichischen Gemüsebauern. Er ist verheiratet und Vater von zwei Töchtern und einem Sohn.  Auf seinem „Dachrieglhof“ werden auf 30-Hektar Fläche Salate, Kürbis, Paradeiser und Käferbohnen angebaut. Heuer gab es erstmals eine große Ernte von Gemüsegrünsprossen – sehr nährstoffhaltigen Keimprodukten.

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