„Endlich gibt’s nun Hoffnungsschimmer“

von NEUES LAND

Das Milchfest in Rachau will mehr als ein toller Event sein. Bauernbund-Bezirksobmann Leo Madl über Ziele und Hoffnungen.

NEUES LAND: In Rachau (Bezirk Murtal) dreht sich in diesen Tagen alles um das am Samstag bevorstehende, große Milchfest. Was macht es so besonders?

Leo Madl: Erstens, weil es ein großartiges Gemeinschaftswerk ist, bei dem wirklich alle anpacken und sich schon seit Wochen unglaublich viel Mühe geben, dass es auch gut gelingt. Zweitens, weil man bei diesem Fest so richtig spüren kann, dass die Milchwirtschaft in unserer Region eine enorme Bedeutung hat – sie ist die Haupteinnahmequelle für die Bauernschaft. Und drittens, weil es auch immer ein gesellschaftliches und kulinarisches Highlight ist.

NL: Mit den vielen Mühen sind natürlich auch Ziele verbunden. Wie sehen die aus?

Madl: Der Bauernstand will den Konsumenten zeigen, was er kann – nämlich sehr, sehr viel – und er will sie vor allem auch aus erster Hand informieren.

NL: Leicht kann es ja für die Bäuerinnen und Bauern in Zeiten wie diesen nicht sein, ein Fest auszurichten. Die schlechten Preise lassen ja nicht wirklich eine gute Stimmung aufkommen.

Madl: Die Stimmung ist leider im Keller, aber nun gibt’s endlich auch wieder Hoffnungsschimmer. Die Anlieferungen bei den Molkereien sind deutlich zurückgegangen, die Milchpreise steigen ganz leicht an, die Notierungen für Butter an den Börsen sind besser geworden. Wir dürfen uns nicht zu früh freuen, aber es sieht nach einer leichten Erholung auf den Märkten aus. Ganz abgesehen davon sind wir gerade in schwierigen Zeiten gefordert, uns den Konsumenten zu präsentieren!

NL: Welche Rolle spielt das Milchfest für den Bezirksbauernbund-Obmann ganz persönlich?

Madl: Eine ganz große! Ich fühle mich sehr wohl dort, weil ich auch die Athmosphäre sehr mag und die angebotenen Köstlichkeiten zu schätzen weiß. Es ist auch eine gute Gelegenheit, um am Wochenende gemeinsam mit der Familie, wie wir sagen, ,ein bisserl obizukommen’. Solche Gelegenheiten sind kostbar. Und nicht zuletzt sind mir Feste vor allem dann immer sehr wichtig, wenn es ihnen gelingt, Brauchtum zu leben und zu pflegen. Genau das passiert beim Milchfest in der Kombination mit dem Almabtrieb, der doch ein großer Augenblick im bäuerlichen Lebensrhythmus ist.

NL: Gibt’s noch eine Botschaft an die Besucher des Milchfestes?

Madl: Ja, natürlich – unbedingt wieder dabei sein, denn es gibt ein wirklich attraktives, buntes Programm! Ich hätte aber auch eine Botschaft an alle, die zum Gelingen beitragen: Ein herzliches Danke!

Zur Person

Der 1981 geborene Leonhard Madl aus St. Margarethen bei Knittelfeld bewirtschaftet gemeinsam mit seiner Frau und seinen Eltern einen Grünlandbetrieb mit Rinderproduktion und Straußenzucht. Der dreifache Familienvater ist Bezirksobmann des Bauernbundes, Kammerobmann und Landeskammerrat. Seit 2013 ist Madl, meist nur kurz Leo genannt, auch Obmann von mehr als 5000 steirischen Jungbauern.

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