In der Steiermark gibt es rund 350 Betriebe, die sich mit der Produktion von Christbäumen beschäftigt. Die Nachfrage an steirischer Qualität mit kurzen Transportwegen wird immer größer.
In diesen Wochen und Monaten haben die steirischen Christbaumbauern Hochsaison. Mit der Lieferung von Reisig seit Mitte Oktober bis hin zum Weihnachtsbaumverkauf bis kurz vor dem Heiligen Abend gibt es in diesem Zeitraum besonders viel zu tun. Daher ist es umso erfreulicher, dass ihr Einsatz auch von den Konsumenten belohnt wird. Immer öfter greifen sie zu heimischer Qualität, ausländische Ware spielt nahezu keine Rolle mehr.
Bei der Baumauswahl am Verkaufsstand oder direkt am Hof der Bauern setzt sich ebenfalls ein Trend der vergangen Jahre fort. „Der eher schlanke, gleichmäßig geformte Weihnachtsbaum mit einer Größe von etwa 1,6 bis 1,8 Meter ist ausgesprochen beliebt und begehrt“, stellt Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher im Zuge der alljährlichen Pressekonferenz in Graz fest. „Am liebsten wird der Christbaum direkt vom Bauern am Christbaumstand oder am Bauernhof gekauft. Knapp 60 Prozent der Steirer besorgen ihre Weihnachtsbäume auf direktem Weg bei den Christbaumbauern“, bedankt sich Präsident Titschenbacher für die Treue der Kunden.
Bauern liefern beste Qualität
Durch die vielen Sonnenstunden und die ausreichenden Niederschläge entwickelten sich Äste und Nadeln im heurigen Vegetationsjahr hervorragend. Kleinräumig setzte allerdings die Trockenheit im Sommer den frisch gesetzten Jungpflanzen zu. „Die ersten Frostnächte im November ließen die Vegetationszeit der Christbäume gut abschließen – die beste Voraussetzung für eine lange Haltbarkeit der sattgrünen und duftenden Nadeln“, betont Martina Lienhart, Obfrau der steirischen Christbaumbauer. Und weiter: „Durch die umsichtige Pflege während der Vegetationszeit können die Christbaum-Produzenten jetzt ausreichend Bäume mit herrlichem Duft, bester Qualität und Haltbarkeit zu einem vernünftigen Preis auf den Markt bringen.“ Aber nicht jeder Baum ist perfekt, vielfach lassen sich kleine Asymmetrien im Wohnzimmer dennoch gut kaschieren – die Christbaumbauern bezeichnen solche Bäume als Unikate oder Charakterbäume.
Moderate Preisanpassung
Trotz massiv gestiegener Produktionskosten werden die Preise nur moderat angepasst – pro Laufmeter rund einen bis drei Euro. Der Verkauf von Christbäumen hat ab Hof und auf privaten Plätzen schon begonnen. Auf öffentlichen Plätzen startet er meist zwischen dem 8. und 14. Dezember.
Erkennbar ist heimische Qualität durch die rot-weiß-roten Banderole mit der Aufschrift „Steirischer Christbaum – Danke liebes Christkind“. Die Mitglieder des Vereins der steirischen Christbaumbauern haben sich freiwillig strengen Regeln unterworfen, die eine nachhaltige und ökologische Produktion sowie 100 Prozent Regionalität garantieren.
Heuer ist jede Banderole möglicherweise doppelt ein Gewinn, weil sie gleichzeitig auch ein Los ist. Es gibt Thermenurlaube, Schiurlaube und andere Gutscheine zu gewinnen. „Einfach den Namen und Kontakt auf die Rückseite der Banderole schreiben und diesen Abschnitt beim Christbaumstand abgeben, dann steht einem Gewinn nichts mehr im Wege“, erklärt Christbaumprinzessin Martina Strohmeier.
Der Christbaum
Bis er vom 20 Zentimeter kleinen Pflänzchen zum stattlichen Zwei-Meter-Baum herangewachsen ist, wird jeder Christbaum zehn bis 14 Jahre von den Bauern aufgezogen und gepflegt. So müssen die Christbäume während der Vegetationszeit ständig von Unkraut freigemäht, vor Krankheiten geschützt und durch professionelle Korrekturschnitte in eine schöne, regelmäßige Form gebracht werden. Geerntet wird selbstverständlich nicht zu früh und nach Möglichkeit in der richtigen Mondphase, sodass die Nadeln duftend frisch und lange haltbar bleiben.
Im Schnitt legt ein Christbaum nur 6,5 Kilometer von der Christbaumplantage bis ins Wohnzimmer zurück. Ein Hektar Christbaumkultur nimmt bis zur Ernte 143 Tonnen klimaschädliches C02 auf, was den Ausstoß von 100.000 gefahrenen Autokilometern entspricht.
[© LK Steiermark/Danner]