Bauer der Woche: Raphael Eitljörg

von Karlheinz Lind

Am Betrieb von Raphael Eitljörg in St. Ruprecht an der Raab setzt man auf Herdebuch-Schweinezucht und Ackerbau. Spezialkulturen haben es dem jungen Landwirt besonders angetan.

Gemeinsam mit Gattin Lisa und seinen Eltern Maria und Heribert bewirtschaftet Raphael Eitljörg in St. Ruprecht an der Raab einen Veredelungsbetrieb. Dabei hat sich die tüchtige Familie der Schweinezucht verschrieben. Raphael erklärt: „Wir sind ein Herdebuchzuchtbetrieb und produzieren Jungsauen der Rasse Steirisches Edelschwein für die Ferkelproduzenten.“ Als Mitglied von Pig Austria, einer Genossenschaft, in der sich österreichweit alle Herdebuchtzuchtbetriebe zusammengeschlossen haben, setzt die Familie Eitljörg ganz auf den Zuchtfortschritt, um gesunde und langlebige Muttersauen zu produzieren. Die Jungsauen werden direkt an Kunden in der Steiermark, in Niederösterreich, im Burgenland und in Slowenien verkauft. „Dabei stellen wir die Schweine mittels speziellen Anhänger direkt auf die Höfe zu. Somit können wir einen guten Kontakt zu unseren Abnehmern gewährleisten und sie bestens betreuen“, so der Landwirt.

Ackerbau

Neben der Schweinezucht setzt Raphael Eitljörg auf einen weiteren wichtigen Betriebszweig, nämlich den Ackerbau. In diesem Bereich konzentriert er sich auf Spezialkulturen. So etwa wird Saatmais angebaut. „Hier konzentriert sich der Arbeitsschwerpunkt auf den Sommer. Da dieser meist auf Hanglagen angebaut wird, erfolgt das Entfahnen händisch. Das ist ein enormer Aufwand, bei dem wir auch auf Fremdarbeitskräfte zurückgreifen“, so der Junglandwirt. Auch Sojasaatgut wird am Betrieb vermehrt.

Weiters hat sich Raphael Eitljörg der Käferbohne verschrieben: „Dazu hat mein Opa Heribert – er ist ein richtiger Tüftler und hilft noch überall fleißig mit – eine Sämaschine entwickelt, bei der wir in einem Arbeitsgang die Käferbohne sowie den Mais als Stützfrucht aussäen können.“ Dies hat den großen Vorteil, dass eine mechanische Unkrautbekämpfung möglich ist. „Mittels einer neuen Hacke mit Videoüberwachung und automatischer Spurführung am Traktor werden die Bestände ein- bis zweimal gehackt, so der begeisterte Ackerbauer.

Erntezeitpunkt

Geerntet wird meist ab Mitte November bis in den Dezember hinein. Raphael dazu: „Das ist immer eine Gradwanderung, den optimalen Erntezeitpunkt bei der Käferbohne zu erwischen.“ Nach der Ernte werden Mais und Bohne gesiebt – also getrennt – und separat getrocknet. Die Bohnen werden dann am Hof händisch sortiert und als A-Ware über die Firma Alwera vermarktet. Leider haben die hohen Temperaturen sowie der fehlende Niederschlag im vergangenen Jahr eine unterdurchschnittliche Ernte verursacht.

Chinakohl

Bereits in vierter Generation setzt Raphael Eitljörg auf den Anbau von Chinakohl. „Früher hat das fast jeder Bauernhof gemacht, heute sind wir nur mehr wenige“, so der Landwirt. Dieser wird als Zweitfrucht nach der Wintergerste gesät und ab dem Nationalfeiertag geerntet und am Hof in Hallen gelagert. Zur Auslieferung wird er nun jeden Tag frische zugeputzt und kommt in den Lebensmitteleinzelhandel. Leider sind heuer die Preise nicht zufriedenstellend.

Zur Person

  • Raphael Eitljörg (32)
  • Grub I 3/2
  • 8181 St. Ruprecht an der Raab
  • Absolvent der HBLFA Francisco Josephinum Wieselburg
  • Verheiratet mit Lisa
  • Zwei Kinder: Ferdinand, Konstantin
  • Schweinezuchtbetrieb
  • Ackerbau mit Spezialkulturen wie Saatmaisvermehrung, Sojavermehrung, Käferbohne sowie Chinakohl
  • Jungbauernvertreter im örtlichen Bauernbund

Beitragsfoto: Lind

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