Laut aktueller Unfallstatistik der SVB gab es im Vorjahr in der Steiermark 853 Unfälle auf Bauernhöfen, 13 davon endeten tödlich.
Meist ist der Arbeitsablauf am Bauernhof genau geplant. So geht es etwa nach der Stallarbeit direkt aufs Feld oder in den Wald zur Holzarbeit. All dies bringt Tag für Tag jede Menge von Gefahren mit sich. Welche das sind, hat sich die Sozialversicherungsanstalt der Bauern (SVB) genauer angeschaut. Spannend in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass 27 Prozent aller Unfälle im Stall – speziell mit Rindern – passieren. Ein Fünftel aller weiteren Verletzungen ziehen sich die Opfer im freien Hofraum zu und 20 Prozent verletzen sich im Forst. SVB-Sicherheitsexperte Andreas Strempfl dazu: „Die Rinderhaltung ist sehr gefährlich. Besonders bei Mutterkuhherden in Laufställen bemerken wir einen Anstieg der Unfälle, da Tiere oft nicht mehr fixiert werden.“ Unfallursache Nummer eins bleiben jedoch noch immer Sturz und Fall, besonders älteren Personen seien davon betroffen.
Deshalb setzt man in der SVB auch massiv auf das Thema Aufklärung und Prävention, um Unfälle zu vermeiden. Strempfl: „Die Jugendarbeit liegt uns besonders am Herzen. Wir touren regelmäßig durch die steirischen Fachschulen, um vor möglichen Gefahrenquellen zu warnen.“ Weiters werden spezielle Sicherheitskurse an der forstlichen Ausbildungsstätte (FAST) Pichl, bei allen Facharbeiter- und Meisterkursen sowie an der Universität für Bodenkultur abgehalten.
Beratung vor Ort
Großen Wert legt man in der SVB auf Betriebsbesuche. Dabei evaluiert ein Sicherheitsberater gemeinsam mit dem Landwirt mögliche Gefahrenquellen und gibt Tipps zur Unfallvermeidung. Andreas Stempfl: „Diese Besuche kommen bei unseren Versicherten ganz gut an. Es handelt sich dabei ja nicht um eine Kontrolle, sondern um eine lösungsorientierte Beratung.“ Natürlich stehen diese Leistungen den Versicherten kostenlos zur Verfügung.
Erfreulicherweise haben sich Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten in der Landwirtschaft von 22.238 Fällen im Jahre 1980 österreichweit auf 4153 im vergangen Jahr reduziert. SVB-Regionalbüroleiter Paul Tschuffer begründet dies mit den unzähligen Beratungs- und Weiterbildungsmaßnahmen der SVB: „Die Zahl der Arbeitsunfälle ist im Verhältnis zu den Beschäftigen in der Landwirtschaft weit stärker gesunken.“ Infos: www.svb.at
Beitragsbild: agrarfoto.com