Agri-Photovoltaik: Hagelnetz macht Strom

von NEUES LAND

Ein Beispiel für die Verwendung von Agri-Photovoltaik entsteht in den Obstanlagen der Landesversuchsstation für Obst- und Weinbau in Haidegg. Wird der Test gelingen?

Die Landes-Versuchsstation für Obst- und Weinbau in Haidegg testet nun mit dem Einsatz von Agri-Photovoltaik eine innovative Schutzmaßnahme. „Mit dieser Anlage machen wir einen weiteren Schritt zur autarken Versorgungssicherheit mit regionalen Lebensmitteln und sauberem Strom“, erklärte Landesrat Hans Seitinger beim Spatenstich zur Errichtung der neuen Anlage. Er ergänzte: „Ziel dieses Projektes ist es, den eigenen Betrieb in Zukunft energieautark zu machen, die Kulturen vor Naturkatastrophen zu schützen und Energie ins öffentliche Netz einzuspeisen.“

Pilotprojekt

Die Umsetzung dieses Pilot-Projektes erfolgt in Zusammenarbeit mit der Firma ECOwind. Konkret werden auf einer Fläche von fast 2.800 Quadratmeter insgesamt über 1.100 speziell für diesen Versuch angefertigte, teilweise lichtdurchlässige PV-Paneele über den Kulturpflanzen installiert. Diese Zebramodule bieten einen Schutz vor Hagel, Frost sowie Starkregen und erzeugen saubere Energie. Die Zebramodule lassen nämlich 50 Prozent des einfallenden Lichtes durch und sind miteinander durch Abdeckungen verbunden. Diese Abdeckungen zwischen den Paneelen sind für einen vollständigen Regenschutz notwendig, der chemische Pflanzenschutzbehandlungen gegen wichtige Pilzkrankheiten im Obstbau wie zum Beispiel Schorf oder Blütenmonilia einsparen könnte. Dadurch wären Agri-PV-Anlagen auch eine wesentliche Unterstützung in der biologischen Produktion von Obst. Die Versuche werden mit Apfel, Birne, Kirsche, Marille, Mirabelle, Pfirsich, Sauerkirsche und Zwetschke angelegt.

In den beiden Versuchsquartieren werden die Auswirkungen der Überdachung mit Photovoltaik-Paneelen und die damit veränderten Lichtverhältnisse auf das Pflanzenwachstum, die Pflanzengesundheit, den Schädlingsbefall, den Ertrag sowie die innere und äußere Qualität der Früchte erhoben. Darüber hinaus prüft der Projektpartner ECOwind die elektrische Leistungsfähigkeit der Anlage.  

Beitragsfoto: Land Steiermark/Binder

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