Für über 90 Steirerinnen und Steirer wurde ein Traum wahr: sie krönten ihre landwirtschaftliche Berufsausbildung mit dem Meisterbrief.
Die Steiermark hat 91 neue Landwirtschaftsmeister! 27 Frauen und 64 Männer legten in fünf verschiedenen Sparten – Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Weinbau/Kellerwirtschaft, Ländliches Betriebs- und Haushaltsmanagement sowie Gartenbau – erfolgreich die schriftlichen und mündlichen Prüfungen ab und schlossen damit eine zeitintensive Ausbildung ab. Die Meisterbriefe bekamen sie im Beisein von Landesrat Hans Seitinger, LK-Präsident Franz Titschenbacher und LAK-Präsident Edi Zentner im Steiermarkhof überreicht.
Bei vier von ihnen war die Freude besonders groß. Franz David Ulm aus Neuberg an der Mürz wurde in der Sparte Landwirtschaft zum „Meister des Jahres“ gekürt. Stefan Schmuck aus Spielfeld gelang dieses Kunststück in der Sparte Weinbau/Kellerwirtschaft. Jakob Rahbar aus Admont holte sich als junger Forstwirtschaftsmeister diesen begehrten Titel und Margret Reinprecht aus Kitzeck im Sausal in der Sparte Ländliches Betriebs- und Haushaltsmanagement.
Die Meister- und Meisterinnenausbildung, die sich auf drei Ausbildungswinter erstreckt, ist die höchste Ausbildung für Praktiker in der Land- und Forstwirtschaft. Die Absolventen eignen sich sowohl betriebswirtschaftliche, rechtliche als auch spezielle fachliche Kompetenzen in den jeweiligen Ausbildungsbereichen an. Darüber hinaus gilt es während der Ausbildung, eine 50-seitige Meisterarbeit zu erstellen sowie betriebliche Buchführungsaufzeichnungen zu führen.
Als erste Gratulanten stellten sich Landesrat Hans Seitinger sowie die Präsidenten Franz Titschenbacher (Landwirtschaftskammer) und Eduard Zentner (Landarbeiterkammer) ein. Seitinger sagte: „Der typische landwirtschaftliche Familienbetrieb mit seiner Innovationskraft wird auch zukünftig gut bestehen können. Eine gute Aus- und Weiterbildung ist Grundlage dafür.“
Und Landwirtschaftskammerpräsident Titschenbacher versprach den jungen Meistern und Meisterinnen, dass die Interessensvertretung auf die neuen Herausforderungen wie die Digitalisierung mit entsprechenden Angeboten und Weiterentwicklungen reagieren werde, um auch in Zukunft ein verlässliches, attraktives Dienstleistungsunternehmen für die heimische Landwirtschaft zu sein.
Wie schon in den Jahren zuvor ging`s nach der Meisterbriefverleihung beim Ball lustig weiter. Mit den jungen Agrarprofis feierten etwa 700 Familienangehörigen, Freunde und Bekannte.
Verantwortlich für die Meisterausbildung ist die Lehrlings- und Fachausbildungsstelle bei der Landwirtschaftskammer Steiermark (LFA). Sie ist zuständig für die gesetzliche land- und forstwirtschaftliche Berufsausbildung. Diese umfasst 15 verschiedene Berufe, von denen Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Gartenbau, Weinbau, Obstbau, Bienenwirtschaft sowie Ländliches Betriebs- und Haushaltsmanagement zahlenmäßig am bedeutendsten sind. Die Organisation von Facharbeiter- und Meisterausbildungen inklusive der abschließenden Prüfungen in den einzelnen Sparten zählt zur Hauptaufgabe der LFA. Darüber hinaus wickelt die LFA das gesamte landwirtschaftliche Lehrlingswesen ab.
Jährlich erlangen in der Steiermark über 1000 Personen die Facharbeiterqualifiktation und durchschnittlich rund 80 Interessenten die Meisterqualifikation in einer der 15 land- und forstwirtschaftlichen Berufssparten. Rund 6100 Steirer und Steirerinnen haben bisher eine Meisterausbildung in der Land- und Forstwirtschaft abgeschlossen.
Beitragsbilder: LFA, Martin Meieregger