„Wir setzen stark auf Regionalität!“

von Karl Brodschneider

Eine im Vorjahr rein steirische LJ-Aktion wurde heuer in allen Bundesländern durchgeführt. Man will die heimische Wirtschaft stärken.

NEUES LAND: Es vergeht in letzter Zeit kaum ein Wochenende, an dem die Landjugend nicht durch einen bundes- oder landesweiten Bewerb beziehungsweise flächendeckende Aktion für Aufmerksamkeit sorgt. Kürzlich war’s die Verteilaktion ,Daheim kauf ich ein‘. Um was ging es dabei?

Stefan Sonnleitner: Es geht darum, die Menschen für das Einkaufen in der Region zu sensibilisieren und dadurch die regionale Wirtschaft zu stärken.

NL: Wie wurde die Aktion durchgeführt?

Sonnleitner: In allen steirischen Bezirken haben unsere Landjugend-Funktionäre und Mitglieder auf ausgewählten Plätzen – zum Beispiel in der Shopping City Seiersberg, auf dem Hauptplatz in Leoben oder in der Fußgängerzone von Kindberg – Baumwollsackerl an die Passanten verteilt. Darin befanden sich immer ein regionstypisches Produkt, ein Infofolder sowie ein Einkaufsblock mit einem Bleistift.

NL: Gab es nicht schon im Vorjahr eine solche Aktion?

Sonnleitner: Im Vorjahr war das eine rein steirische Aktion. Heuer wurde sie erstmals österreichweit durchgeführt. Und wir von der Landjugend wollen damit die Leute nicht nur darauf hinweisen, wie wichtig es ist, regionale Lebensmittel und Produkte vom Bauern zu kaufen. Wir wollen auch vermitteln, dass eine Kaufentscheidung für die heimische Wirtschaft Arbeitsplätze erhält beziehungsweise sogar neu schafft. Wir haben in unserem Folder zum Beispiel eine Studie der Johannes-Kepler-Universität Linz zitiert. Laut dieser könnten 21.000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden, wenn wir nur zehn Prozent mehr heimische Lebensmittel kaufen würden.

NL: Wie hat die Bevölkerung darauf reagiert, wenn sie bei den Verteilaktionen von der Landjugend angesprochen worden ist?

Sonnleitner: Es gab sehr viele positive Rückmeldungen! Wir hatten steiermarkweit fast zu wenige Sackerl zum Verteilen, aber natürlich hat es dafür nur ein bestimmtes Budget gegeben. Wir haben auch darauf geachtet, dass wir Meinungsbildner im Rahmen dieser Aktion persönlich aufgesucht haben. Unter anderem waren wir bei Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer. Und die Bezirkslandjugend Weiz traf bei einem Fest zufällig Andreas Gabalier und machte bei der Überreichung natürlich sofort ein Foto mit ihm.

NL: Können sich die Landjugend-Mitglieder mit solchen Aktionen identifizieren?

Sonnleitner: Natürlich waren vor allem unsere Funktionäre mit der Durchführung dieser Aktion beschäftigt. Aber wir sind schon bestrebt, dass wir auch eine Wirkung nach innen erzielen und setzen in unserer Organisation sehr stark auf die Regionalität.

NL: Eine ganz andere Frage: Wie geht es der Landjugend Steiermark?

Sonnleitner: Uns geht’s gut! Mit rund 15.000 Mitgliedern in mehr als 200 Ortsgruppen sind wir landesweit stark aufgestellt. Besonders freue ich mich, dass wir heuer in der Steiermark sogar schon fünf Ortsgruppen-Neugründungen hatten. Kürzlich entstand in der Marktgemeinde Feldkirchen bei Graz eine neue Ortsgruppe. Das beweist, dass das Interesse der jungen Menschen an der Landjugend nach wie vor groß ist.

NL: Danke für das Interview!

Zur Person

Seit Herbst 2016 ist der Obersteirer Stefan Sonnleitner Landesobmann der Landjugend Steiermark. Er ist 1993 geboren, besuchte die Landwirtschaftsschulen Kobenz und Raumberg (Matura im Jahr 2013) und ist im Maschinenring Mur-Mürztal angestellt. Seine Eltern bewirtschaften in Kapfenberg einen Milchwirtschaftsbetrieb.

 

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