Mit ihren Vorläufern besteht die Bauernbundzeitung NEUES LAND seit mehr als 145 Jahren. Jetzt beginnt NEUES LAND den 75. Jahrgang.
Zwei Namen sind eng mit der Geschichte der Wochenzeitung des Steirischen Bauernbundes verbunden: Steirischer Bauernbündler und NEUES LAND. In der ersten Ausgabe des vom Bauernbund herausgegebenen „Steirischen Bauernbündler“ am 1. Juli 1934 ermahnte Bundeskanzler Engelbert Dollfuß in seinem Geleitwort, über die Standesgrenzen hinauszublicken, „weil kein Stand für sich allein leben und gedeihen kann“. Schon nach zwei Jahren wurde die Zeitung mit dem Organ der steirischen Landwirtschaftskammer unter dem neuen Namen „Steirische Bauernzeitung“ zusammengelegt. Die Annexion Österreichs im März 1938 fegte mit der Reichsnährstandorganisation die Kammer, den Bauernbund und die gemeinsame Zeitung hinweg.
Als nach dem Zweiten Weltkrieg der Steirische Bauernbund wiedergegründet wurde, erkannte man rasch die Bedeutung des Pressewesens, aber wegen der fehlenden Papierzuteilung verzögerte sich die neuerliche Herausgabe des „Steirischen Bauernbündler“ bis Ende März 1946. Auch damals erschien ein (handschriftliches) Geleitwort des Bundeskanzlers. Leopold Figl schrieb davon, dass „die Bauernpresse ein Stück bäuerliches Arbeitsgerät ist“.
Allerdings verstand sich die steirische Bauernbundzeitung kaum einmal als Bauernpresse, in der nur Standespolitisches und Fachliches vermittelt werde. Von Anbeginn an fanden darin auch Kolumnen, Berichte über das örtliche Geschehen sowie Muse und Unterhaltung Platz. Damit war man österreichweit die einzige Bauernbundzeitung, die sich nicht nur auf Agrarpolitik und fachliche Informationen beschränkte.
Nicht ganz befriedigend waren das Großformat und der klassenkämpferisch klingende Titel des Blattes. 1961 stellte man auf das Kleinformat um. 1972 entschied man sich nach einer breit angelegten Leserbefragung für die Umbenennung in NEUES LAND.
Eigenständig geblieben
Eine gravierende Änderung folgte noch im März 2001. Die Landesbauernbünde von Niederösterreich, Oberösterreich, Tirol und der Steiermark starteten mit dem großformatigen Blatt „Österreichische Bauernzeitung“ ein Kooperationsprojekt. NEUES LAND behielt aber seine Eigenständigkeit.
NEUES LAND beginnt jetzt nicht nur den 75. Jahrgang, sondern kann für sich in Anspruch nehmen, die älteste steirische Wochenzeitung zu sein, denn ihre Wurzeln reichen in das 19. Jahrhundert zurück. Der „Sonntagsbote“ als Urahn von NEUES LAND war seit 1868 das Blatt der katholischen Bauern und erschien als Beilage zum vom Katholischen Pressverein herausgegebenen „Grazer Volksblatt“.
Aus Anlass des 75. Jahrgangs wird es im Laufe des Jahres 2015 verschiedene Beiträge und Veranstaltungen geben, in denen sich NEUES LAND in Anlehnung an seinen Zeitungstitel mit der Zukunft des ländlichen Raums beschäftigt.