Wallfahrtsort Heilbrunn begeht Jubiläum

von Karl Brodschneider

Der Wallfahrtsort Heilbrunn im Almenland feiert sein 400-jähriges Bestehen und blickt auf eine abwechslungsreiche Geschichte zurück.

Auch wenn die Corona-Maßnahmen verschiedene Einschränkungen bewirken, gibt sich die kleine Bergpfarre Heilbrunn in Feierlaune. Auf eine 400-jährige Geschichte als Wallfahrtsort kommen die drei großen Pilgerstätten Lourdes (1858), Fatima (1917) und Medjugorje (1981) nicht einmal zusammen hin. Darum gibt es am kommenden Wochenende ein besonderes Festprogramm. 

Die Entstehung des Wallfahrtsortes Heilbrunn geht auf das beginnende 17. Jahrhundert zurück. Damals um 1620 errichteten hier Bauern ein gemauertes Kreuz, in das sie eine Marienfigur aus Ton stellten. 50 Jahre später entstand auf diesem Platz eine Kapelle. 1755 wurde eine Filialkirche gebaut. Die heutige Kirche wurde – verbunden mit der Erhebung zur Pfarre – unter Kaiser Joseph II. im Jahr 1787 errichtet. Und weil Heilbrunn immer wieder mit der Heilung von Krankheiten in Verbindung gebracht wurde, kamen immer mehr Menschen hierher.

Spiritueller Wanderweg

Gnadenbrunnen

Dem Gnadenbrunnen vor der Wallfahrtskirche Heilbrunn wird Hilfe bei Augenleiden zugesprochen.

Mit den Pilgermassen großer Wallfahrtsorte kann Heilbrunn nicht mithalten. Hier auf über 1000 Meter Seehöhe kann man aber Stille und Besinnlichkeit genießen. Darauf setzt auch der spirituelle „HeilBrunnWeg“. Ausgehend vom heilbringenden Brunnen vor der Wallfahrtskirche verbindet der Weg die Quellen und Brunnen rund um Heilbrunn. Es gibt 13 Stationen. Auf Tafeln gibt es Impulse zum Nachdenken, die auf einen „inneren Weg“ locken möchten, aus dem Kraft geschöpft werden kann. Mit dem „KinderIkonenWeg“ gibt es einen weiteren Rundweg, der zum In-Sich-Gehen anregen soll.

Auch wenn Heilbrunn ein anerkannter, alter steirischer Wallfahrtsort ist, konnte das den Niedergang der örtlichen Infrastruktur nicht verhindern. Das Kaufhaus, das Postamt, die Raiffeisenbank und Volksschule sind aus dem kleinen Ort, der seit 2015 zur Marktgemeinde Anger zählt, verschwunden. Seit 2002 gibt es auch keinen eigenen Pfarrer mehr. Die Einwohnerzahl beträgt gegenwärtig nur mehr 540 Personen.

Angesichts solch ernüchternder Fakten verweisen die Heilbrunner selbst auf ihren Gnadenbrunnen vor der Kirche. Dort kann man innehalten, zurückschauen und nach vorne blicken und schöpft dabei vielleicht neue Kraft.

Festprogramm

Freitag, 14. August, um 19.30 Uhr Hl. Messe mit anschließender Lichterprozession und Kräutersegnung beim Gnadenbrunnen. Am Samstag, 15. August, um 10.15 Uhr zelebriert Generalvikar Erich Linhardt die Festmesse. Am 16. August um 10.15 Uhr gibt es die dritte Hl. Messe.

 

Beitragsfotos: Pfarre Heilbrunn

 

 

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