Unterstützungsprogramm: Soforthilfe wurde umgesetzt

von Franz Tonner

Die Bundesregierung hat harte Maßnahmen zur Bekämpfung getroffen und ein umfassendes Unterstützungsprogramm auf die Reihe gebracht.

Die Bäuerinnen und Bauern arbeiten weiterhin mit voller Kraft an der Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit der Bevölkerung mit hochqualitativen heimischen Lebensmitteln. Dafür gebührt ein aufrichtiges Dankeschön. Aber auch die Verantwortungsträger im Bauernbund sind laufend im Einsatz und permanent in Kontakt mit Agrarministerin Elisabeth Köstinger und der Bundesregierung, um wichtige Spielregeln auszuverhandeln und auch finanzielle Entschädigungen anbieten zu können. Die Landwirtschaft ist zwar eine der wenigen produzierenden Wirtschaftseinrichtungen, trotzdem gibt es in vielen Bereichen finanzielle und wirtschaftliche Verwerfungen.

Härtefallfonds

Franz Titschenbacher

Kammerpräsident Franz Titschenbacher sieht seine Forderungen erfüllt.

Seit 30. März können die Anträge auf Soforthilfe aus dem Härtefallfonds für die Land- und Forstwirtschaft eingereicht werden. Bereits seit Montag sind auch die Auszahlungen voll im Gange. Im ersten Schritt werden 500 bzw. 1.000 Euro für Anspruchsberechtigte ausbezahlt. Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher begrüßt, dass seine Forderung nach Berücksichtigung der Nebenerwerbslandwirte und Mehrfachversicherten nunmehr erfüllt wurde. In Phase 2 können Anspruchsberechtigte eine Unterstützung bis zu 2.000 Euro pro Monat für drei Monate erhalten. Voraussetzung ist ein Umsatzeinbruch von mindestens 50 Prozent zum Vergleichsmonat des Vorjahres oder eine Kostenerhöhung um mindestens 50 Prozent zum Vergleichsmonat des Vorjahres bei Fremdarbeitskräften. Anträge für die Phase 2 können ab Mitte April gestellt werden.

Hilfsfonds

Der Corona-Hilfsfonds hilft jenen land- und forstwirtschaftlichen Unternehmen und Betrieben, die unter anderem durch Fixkosten in der Krise und Werteverluste der Waren betroffen ist oder mit großen Umsatzeinbußen und Einkommensrückgängen konfrontiert sind. Er besteht aus den zwei Instrumenten Haftungsgarantien und Zuschüsse. Bei der Haftungsgarantie ist die jeweilige Hausbank der Ansprechpartner und die Anträge können seit 8. April gestellt werden. Die nicht rückzahlbaren, steuerfreien Zuschüsse ab einem Umsatzeinbruch von 40 Prozent können ab 15. April bei der Covid-Finanzierungsagentur beantragt werden. Die Auszahlung erfolgt nach dem Ende des Wirtschaftsjahres auf Basis des tatsächlich festgestellten Schadens.

Sozialversicherung

Die Möglichkeit von Stundungen, Ratenzahlungen oder Herabsetzungen der Bemessungsgrundlage sind unter www.svs.at/corona gut beschrieben und online zu beantragen. Für die Dauer der Corona-Krise werden keine Verzugszinsen berechnet.

Direktvermarktung

Direktvermarkter, Bauernläden und der Ab-Hof Verkauf sind als Versorgungseinrichtungen definiert. Die strengen Hygienevorschriften sind einzuhalten. Bauernmärkte dürfen in ihrer Funktion als Lebensmittelversorger weiterhin abgehalten werden. Auf Initiative von Agrarministerin Köstinger wurde letzte Woche das Verbot der Selbstabholung aufgehoben. Somit können Speisen und Getränke bei Buschenschänken unter den entsprechenden Auflagen wieder angeboten werden.

Arbeitskräfte

In zähen Verhandlungen mit unseren Nachbarländern ist es gelungen, für Erntehelfer die Grenzschließungen auszusetzen. Auch die Online-Plattform zur Arbeitsvermittlung, die die Landwirtschaftskammer Steiermark und der Maschinenring auf die Beine gestellt hat, sowie die Plattform „Die Lebensmittelhelfer“ der Bundesministerien, werden gut genutzt. Hier können landwirtschaftliche Betriebe einfach ihren Arbeitskräftebedarf anmelden und auch nicht voll ausgelastete Mitarbeiter anderen Betrieben verfügbar machen. Hinsichtlich des Bedarfes an rumänischen und ukrainischen Fachkräften wird an einer Regelung gearbeitet.

Marktstörungen

Hans Seitinger

Landesobmann LR Hans Seitinger arbeitet hart an einem Landeshilfspaket

Zum Ausgleich von Marktstörungen arbeitet Landesrat Hans Seitinger intensiv an einem Landeshilfspaket: „wir prüfen alle Möglichkeiten, um den schwer gebeutelten Sparten unter die Arme greifen zu können“. Die Finanzierung der ersten Nasslager für Rundholz sind bereits umgesetzt. Es ist aber noch zu früh, konkrete Maßnahmen zu präsentieren. Neues Land wird über alle Neuerungen und Entschädigungen in gewohnter Weise berichten.

 

 

Beitragsbild: juefraphoto – stock.adobe.com

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