Die Kurzsichtigkeit nimmt schon im Kindesalter zu und auch das alternde Auge braucht Unterstützung. Neue Mittel zum Zweck.
Ab April erstmals auf dem österreichischen Markt sind Brillengläser erhältlich, die Kurzsichtigkeit bei Kindern einbremsen. „Etwa 80 Prozent der Bevölkerung in Asien sind kurzsichtig. In Europa rechnet man damit, dass bis 2050 die Hälfte der Kinder und Jugendlichen kurzsichtig sein wird“, sagt Myopiespezialist Christian Isser. Schuld sind neben genetischen Ursachen die Zunahme der Naharbeit und Verstädterung. Für die neuen Gläser gilt: „Sinnvoll ist der Einsatz bei Schulkindern, bei denen sich die Myopie im Anfangsstadium befindet“, so Isser. Das übermäßige Augenlängenwachstum, das hinter der Myopie steckt und sich im Laufe des Älterwerdens verstärkt, kann damit um durchschnittlich 60 Prozent gebremst werden. Das Ziel ist nicht, Kurzsichtigkeit komplett zu beseitigen. „Es geht darum, zu verhindern, dass Augen einen pathologisch hohen Wert von sechs Dioptrien oder mehr entwickeln. Dieser kann zu Folgeproblemen wie Netzhautablösung und Makuladegeneration führen.“
Kontaktlinsen
Im Bereich der Altersweitsichtigkeit sind multifokale Orthokeratologie-Kontaktlinsen im Einsatz. Diese Ein-Stärken-Kontaktlinsen werden über Nacht getragen und wirken sich formend auf die Augen aus. Sie reduzieren den Effekt der Fehlsichtigkeit und man ist untertags nicht so stark auf Brillen oder Kontaktlinsen angewiesen. „Multifokale Ortho-K-Linsen korrigieren nun sowohl Fern- als auch Nahsicht gleichzeitig und eignen sich daher besonders für Personen ab 45, die eine Korrektur der Altersweitsichtigkeit benötigen“, so Gustav Pöltner, Leiter des Studiengangs Augenoptik an der fh gesundheit in Innsbruck. „Die Korrektur ist nicht permanent, aber wenn die Linsen in der Nacht mindestens 6 Stunden getragen werden, dann braucht man am nächsten Tag keine Brille.“ Sinnvoll ist der Einsatz bei Kurzsichtigkeiten bis -4,5 Dioptrien und Weitsichtigkeiten bis +2 Dioptrien.
Vorbeugung
Im Falle eines „Masken-assoziierten trockenen Auges“ erklärt Markus Gschweidl, Bundesinnungsmeister der Augen- und Kontaktlinsenoptiker: „Die Atemluft streicht beim Maskentragen nach oben über die Augen und trocknet diese aus. Frauen sind stärker betroffen als Männer.“ Nachbenetzungstropfen sind sinnvoll, um das Trockenheitsgefühl der Augen zu reduzieren. Die beste Vorbeugung ist eine gutsitzende Maske.
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