Der milde Winter sowie Schäden durch den Eisregen begünstigen die heurige Borkenkäferpopulation. Kontrollen sind unerlässlich.
Die Forstwirtschaft ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in der Steiermark. In Zeiten der Klimaerwärmung kommt der Waldpflege und der Beobachtung der Borkenkäferentwicklung beziehungsweise –bekämpfung eine besondere Bedeutung zu, um den Wald gesund zu erhalten. Landesrat Hans Seitinger dazu: „Durch Anstrengungen der Waldbesitzer und Bewusstseinsbildung in der Forstwirtschaft ist es in den letzten Jahren gelungen, einen Rückgang des Borkenkäferschadholzes auf rund 240.000 Festmeter im Jahr 2014 zu erreichen. Dennoch ist es wichtig, wachsam zu bleiben.“
Bestandeskontrollen
Im heurigen Frühjahr ist besonders auf das Auftreten neuer Befallsherde zu achten, um rechtzeitig geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Dabei ist vor allem in jenen Waldgebieten besondere Vorsicht geboten, in denen im vergangenen und heurigen Jahr Eisbruchschäden oder Windwürfe zu verzeichnen waren. Josef Krogger vom Waldbaureferat der Landwirtschaftskammer Steiermark erklärt die Vorgangsweise: „Eine der wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen bei der Borkenkäferbekämpfung ist, frisch geschlägertes Holz in Rinde unverzüglich aus dem Wald abzutransportieren.“ Sehr wichtig seien laut dem Forstexperten auch die Kontrollgänge je nach Höhenlage ab April bis Anfang Mai. Zu diesem Zeitpunkt lassen sich noch keine Verfärbungen erkennen, jedoch am Stammfuß angesammeltes hellbraunes Bohrmehl zeugt von einem sicheren Befall durch den Borkenkäfer. Ein weiterer Hinweis für den Befall ist verstärkter Harzaustritt im unteren Kronenbereich.
Besonders gefährlich sind die Wipfelbrüche durch Eisanhang und Schneebruch. Diese vereinzelten Wipfel bilden in vielen Beständen beste Brutbedingungen für den Kupferstecher. Krogger weiter: „Heuer ist eine Kombination verschiedener Einflussfaktoren zu verzeichnen. Der milde Winter, einzelne Windwürfe und Schneebruchschäden in allen Höhenlagen sowie ein sehr früher Temperaturanstieg im Frühjahr bringen leider einen Startvorteil für die Borkenkäferentwicklung von rund drei Wochen mit sich.“
Zusammenarbeit
Jeder Waldbesitzer ist gut beraten die eigenen Wälder sorgfältig zu kontrollieren und Beobachtungen von befallenen Bäumen auch dem Waldnachbarn zu melden. Die Folgeschäden eines Käferbaumes können gravierend werden.