Ragweed-Allergie: Neue Therapie

von NEUES LAND

Seit Anfang Mai gibt es eine Ragweed-Allergie-Impfung in Tablettenform. Sie soll das Immunsystem trainieren, sich an Allergieauslöser zu gewöhnen.

Ragweed – im Volksmund auch unter Trauben- und Fetzenkraut bekannt – gilt als Pflanze mit sehr hoher allergischer Potenz. Die Symptome einer Ragweed-Allergie reichen von Augenjucken, Niesen, einer rinnenden oder verstopften Nase bis hin zu trockenem Husten, Engegefühl in der Brust und Atemproblemen. Diese Beschwerden treten typischerweise im Spätsommer auf, wenn das Unkraut ihren Pollen an die Luft abgibt. Laut Österreichischem Pollenwarndienst der Medizinischen Universität Wien liegt der Schwellwert für allergische Symptome im Osten Österreichs bei nur vier Pollen pro Kubikmeter Luft. Zum Vergleich: Gräserpollen-Allergiker reagieren erst bei einem Wert von 20 mit Allergie-Symptomen. Bei vier von zehn Allergikern geht die Entzündung von der oberen auf die unteren Atemwege über und kann Asthma verursachen.

Die neue Behandlung stellt eine moderne Form der allergen-spezifischen Immuntherapie dar. Über die regelmäßige Gabe standardisierter Allergenextrakte – in diesem Fall aus dem Pollen der Ragweedpflanze – soll das Immunsystem eine Toleranz gegenüber den Allergenen entwickeln und die allergische Reaktion im Idealfall ganz einstellen. Sie trainiert sozusagen das Immunsystem, sich wieder an den Allergieauslöser zu gewöhnen.

Lange Zeit gab es die Behandlung nur als Spritzentherapie, die beim Arzt durchgeführt wird, mittlerweile ist sie aber auch neben Tropfen in Form von schnelllöslichen Tabletten verfügbar. Die Therapie sollte mindestens zwölf Wochen vor Beginn der Ragweedpollen-Saison begonnen werden und über einen Zeitraum von drei Jahren erfolgen. Belastungen sind ab Mitte August zu erwarten und dauern bis in den Herbst hinein.

Wie intensiv die heurige Saison wird, lässt sich aber noch nicht vorhersagen, denn: „Die Pflanze macht ihre Blühbereitschaft und -intensität von der Temperatur, den Lichtstunden und der Regenmenge im Mai und Juni abhängig“, beschreibt Uwe E. Berger, Leiter des Österreichischen Pollenwarndienstes sowie der Forschungsgruppe Aerobiologie und Polleninformation an der Medizinischen Universität Wien Uni Wien die Voraussetzungen für das zu erwartende Ausmaß der Pollenbelastung.

Der Ragweed Finder macht es sich zum Ziel, Ragweed-vorkommen öffentlich zu dokumentieren und aufzuzeigen, wo die Belastung für Allergiker besonders hoch ist und um Gegen-maßnahmen zu ermöglichen. www.ragweedfinder.at

Foto: Katharina Bastl

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