Aus dem Gleichgewicht

von NEUES LAND

Eine Fettansammlung in Darmzellen stört den Fettstoffwechsel. An der Basis für neue Medikamente gegen erhöhte Blutfettwerte wird geforscht.

Immer mehr Personen leiden an Übergewicht. Das ist oftmals auf den verstärkten Verzehr von Nahrungsfetten zurückzuführen und zieht zahlreiche Folgeerkrankungen wie Diabetes und Atherosklerose nach sich. Neben falscher Ernährung und zu wenig Bewegung können Fettstoffwechselstörungen die Ursache eines gestörten Energiehaushalts sein. Grund dafür sind Veränderungen verschiedener Proteine, die an Fettstoffwechselprozessen beteiligt sind.

Behandlung

Melanie Korbelius, Biochemikerin am Lehrstuhl für Molekularbiologie und Biochemie, Gottfried Schatz Forschungszentrum der Med Uni Graz, will mit ihrer Forschung zu einem besseren Verständnis des Fettstoffwechsels im Darm beitragen. Darauf aufbauend sollen zukünftig neue Medikamente für die Behandlung erhöhter Blutfettwerte entwickelt werden. 

Neutralfette und andere Nahrungsfette werden von den Zellen des Dünndarms aufgenommen, in Lipoproteine verpackt und in die Blutbahn abgegeben, um andere Organe mit Energie zu versorgen. Ein Überfluss an Nahrungsfetten führt jedoch zu erhöhten Blutfettwerten sowie zu einer vorübergehenden Zwischenspeicherung in Form von Lipidtröpfchen in den Darmzellen. Lipidtröpfchen sind im Fettgewebe unseres Körpers zu finden und dienen dort als Energiereserve, die bei Bedarf – zum Beispiel beim Fasten oder bei körperlicher Aktivität – wieder mobilisiert wird. Eine Ansammlung von Fett in Darmzellen führt jedoch zu einer Störung des Fettstoffwechsels.

Gezielte Medikamente

„In meiner Forschung möchte ich verschiedene Lipidspeicher in den Darmzellen und spezifische Oberflächenproteine identifizieren und charakterisieren. Das wird uns nicht nur helfen den Fettstoffwechsel im Darm besser zu verstehen, sondern auch die Entwicklung gezielter Medikamente für die Behandlung erhöhter Blutfettwerte vorantreiben,“ erklärt Korbelius. Für dieses Vorhaben wurde die Forscherin mit dem L’Oréal-Stipendium für Frauen in der Wissenschaft ausgezeichnet.

Beitragsfoto: sewcream – stock.adobe.com

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