Landesgebäude als Strommacher

von Karl Brodschneider

Bis 2030 will die steirische Landesverwaltung klimaneutral sein. Eine wichtige Maßnahme dafür ist die Photovoltaik-Offensive.

 

Als erstes Bundesland hat die Steiermark ein Klimakabinett eingerichtet, in dem ressortübergreifend an Klimaschutzmaßnahmen gearbeitet. Zusammen mit dem Nachhaltigkeitsressort unter Landesrat Hans Seitinger und dem Umweltressort unter Landesrätin Ursula Lackner wurden schon viele Maßnahmen eingeleitet. Die Aktion „Sauber heizen für alle“ unterstützt beim Umstieg von der Öl- und Gasheizung auf klimafreundliche Heizsysteme. Im Wohnbau werden verstärkt Sanierungen gefördert, welche die Energiekosten senken. Darüber hinaus hat sich die Steiermark das Ziel gesetzt, die Landesverwaltung bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu machen.

Dazu gehört auch eine Photovoltaik-Offensive für landeseigene Gebäude wie Schulen, Internate und Bezirkshauptmannschaften. Mehr als 40 Projekte fallen in dieses Ausbauprogramm bis zum Jahr 2024. Derart entstehen PV-Flächen im Ausmaß von mehr als 14.000 Quadratmetern mit einer Leistung von knapp 2800 kWp. 15 Vorhaben sind in der Zwischenzeit schon umgesetzt worden. Dazu zählen zum Beispiel die landwirtschaftlichen Fachschulen in Stainz und Fehring, die Bezirkshauptmannschaft Weiz und das Bildungshaus Schloss Retzhof. Vorbereitet werden PV-Anlagen unter anderem für die landwirtschaftlichen Fachschulen Hafendorf, Silberberg, Grabnerhof und Grottenhof sowie für die Bezirkshauptmannschaften Bruck, Voitsberg, Knittelfeld, Leibnitz und Liezen.

Versorgungssicherheit

Landesrat Seitinger ist davon überzeugt: „Die Maßnahmen in der Steiermark zum Thema Klimaschutz und Stärkung der Regionalwirtschaft sind herzeigenswert. Vor allem in unseren Landwirtschaftsschulen werden viele solche Energieprojekte umgesetzt.“ Über das Klimakabinett sagt er: „Als wir es 2019 ins Leben gerufen haben, war es in erster Linie eine starke Initiative zur Bekämpfung des Klimawandels. Mittlerweile haben die vielfältigen Maßnahmen aber auch eine wichtige Funktion für die Versorgungssicherheit mit Energie in unserem Land. Wir müssen uns von globalen Abhängigkeiten befreien und auf regionale Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln und Energie setzen.“

Für den Geschäftsführer der Landesimmobiliengesellschaft Steiermark (LIG), Carl Skela, ist der weitere Weg vorgezeichnet: „Neben der Verbesserung der Energieeffizienz der Gebäude und dem Angebot einer Ladeinfrastruktur für E-Mobilität auf unseren Liegenschaften ist die CO2-freie Erzeugung von Strom ein wesentlicher Eckpfeiler in Richtung Klimaschutz. Am Ende dieser PV-Offensive soll eine Nennleitung von mehr als 4 MWp auf den Liegenschaften der LIG für die Erzeugung von nachhaltiger Energie zur Verfügung stehen.“  

Viele neue Zählpunkte

Christian Purrer und Martin Graf von der Energie Steiermark ließen wissen: „Allein im ersten Halbjahr 2022 haben wir über 10.000 Zählpunkte angeschlossen. Das ist mehr als vier Mal so viel wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Mit unserem Tochterunternehmen E1 sind wir bei der Beratung und Montage Marktführer.“

 

 

Foto: Land Steiermark/Aldrian

 

  

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