Kampf gegen Migräne

von NEUES LAND

Kopfschmerz-Attacken, die das Leben schwer machen: Rund eine Million Menschen sind in Österreich von Migräne betroffen.

Migräne ist mehr als nur Kopfschmerz. Die Schmerzen machen den Alltag vielfach zur Qual, Übelkeit und wiederholtes Erbrechen gehen mit den Attacken einher. Häufig werden von den Betroffenen Licht, Lärm oder Gerüche als unerträglich empfunden, sie ziehen sich vollkommen zurück. „Migräne-Attacken treten unvorhersehbar auf, halten stunden- oder tagelang an und schränken Alltagsaktivitäten ein oder machen sie gänzlich unmöglich“, bestätigt Christian Wöber, Leiter des Spezialbereiches Kopfschmerz der Universitätsklinik für Neurologie an der Medizinischen Universität Wien.

Rund eine Million Menschen sind es in Österreich, die von diesen extremen Kopfschmerzen geplagt werden. Zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr kommt Migräne besonders häufig vor. Frauen sind zwei- bis dreimal häufiger betroffen als Männer. Ein Viertel der Patienten erleidet mehr als vier Attacken pro Monat. Bei chronischer Migräne gibt es sogar mehr Tage mit als ohne Kopfschmerzen. Viele stellen ihre Freizeitaktivitäten, Unternehmungen mit der Familie und Treffen mit Freunden ein, der Alltag ist deutlich beeinträchtigt.

Immer wieder unterschätzt

Trotz des hohen Leidensdrucks gehen viele Betroffene lange nicht zum Arzt, sondern versorgen sich selbst mit diversen Schmerzmitteln. „Auch von ärztlicher Seite wird Umfang und Ausmaß der Erkrankung immer wieder unterschätzt und damit oft nicht adäquat behandelt“, weiß Gregor Brössner, Past-Präsident der Österreichischen Kopfschmerzgesellschaft. „Mehrere internationale, aber auch österreichische Untersuchungen zeigen, dass viele Migräne-Patienten medikamentös unterversorgt sind.“

Ziel einer wirksamen Akuttherapie ist es, dass die Migränebeschwerden innerhalb von zwei Stunden abklingen und innerhalb von 24 Stunden nicht wieder auftreten.

Migräne-Patienten brauchen eine individuell angepasste Behandlung, weil bei einer Attacke jede Minute bis zur spürbaren Linderung der Beschwerden zählt. Daher appellieren die beiden Kopfschmerz-Experten, frühzeitig ärztliche Hilfe beim Facharzt für Neurologie in Anspruch zu nehmen.

Informationen auch unter www.migraene-ohne-mich.at

Beitragsbild: Kurhan – stock.adobe.com

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