Das Bestbieterprinzip eröffnet ganz neue Chancen. Die „nächste Generation“ will genau darauf achten, dass sie genützt werden.
Öffentliche Einrichtungen sind, wie berichtet, seit 1. März dieses Jahres dazu verpflichtet, bei der Beschaffung von Lebensmitteln das sogenannte Bestbieterprinzip anzuwenden. Somit wird es ihnen ab sofort auch aus rechtlicher Sicht ermöglicht, nicht mehr – wie bisher – zu den billigsten Angeboten greifen zu müssen, sondern zu qualitativ hochwertigen, frischen regionalen Produkten. Konkrete Chancen aus dieser neuen Situation ergeben sich für die Produzenten von Eiern, Milch, Butter, Fleisch, Obst und Gemüse.
Zu diesem Thema gehen nun auch die Steirischen Jungbauern in die Offensive. Deren Obmann Leonhard Madl: „Wir finden diese neuen rechtlichen Rahmenbedingungen aus Sicht der nächsten Generation steirischer Landwirte sehr begrüßenswert. Sie tragen zur so wichtigen Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe bei und bringen auch entscheidende Vorteile in der Wertschöpfungskette für die Bauern. Jetzt gilt es allerdings, diese neuen Chancen unbedingt zu nutzen.“
Madl stellt in diesem Zusammenhang auch den für den Einkauf von Lebensmitteln Verantwortlichen aus den öffentlichen Einrichtungen die Rute ins Fenster: Er kündigt an, dass sich die Jungbauern aus der gesamten Steiermark ab sofort ganz genau ansehen werden, ob und wie diese neuen Vergaberichtlinien auch tatsächlich ernst genommen werden und zur Anwendung kommen. Madl: „Wenn das nicht so rasch wie möglich auch zur gelebten Praxis wird, werden wir mit den Verantwortlichen in den jeweiligen Institutionen das Gespräch suchen. Wir wollen unbedingt erreichen, dass diese auch erkennen, wie wichtig ein klares Bekenntnis zu heimischen Lebensmitteln höchster Qualität mit kurzen Transportwegen ist.“
Die Österreichischen Jungbauern, deren Obmann-Stellvertreter Madl ebenfalls ist, freuen sich darüber, dass ihnen bei diesem so wichtigen Thema auch selbst bereits ein Verhandlungserfolg geglückt ist. So wurde eine Vereinbarung mit der Hochschülerschaft geschlossen, österreichweit in den Mensen der Universitäten heimischen Lebensmitteln den Vorzug zu geben. Madl dazu: „Die Studenten haben sich erfreulicher Weise sehr interessiert daran gezeigt, hochwertige regionale Produkte zu beziehen und damit auch ein Zeichen der Nachhaltigkeit zu setzen. Es ist aus unserer Sicht eine hoffnungsvolle Allianz junger Menschen in diesem Land geglückt.“
Einig ist sich Madl in dieser Sache auch mit Bauernbund-Landesobmann LR Hans Seitinger. Beste und gesunde Lebensmittel aus den steirischen Regionen haben aus ihrer Sicht nun die große Chance in die Genuss- und Versorgungskreisläufe der öffentlichen Einrichtungen zu gelangen. Das gilt es jetzt allerdings auch entschlossen umzusetzen.