Dächer statt vieler Äcker

von Karl Brodschneider

Die Steirischen Jungbauern reagieren auf die Pläne des Landes zum PV-Ausbau und ermutigen Jungbauern, eigene Projekte zu entwickeln.

 

In der Vorwoche stellte die Steiermärkische Landesregierung den Inhalt des „Sachprogramms Erneuerbare Energie – Solarenergie“ der Öffentlichkeit vor und schickte es in Begutachtung. Die Steirischen Jungbauern mit Obmann Ralf Wagner ließen sofort wissen: „Wir werden die achtwöchige Begutachtungsfrist nutzen, um Vorschläge einzubringen und wir werden aufzeigen, dass es viele Möglichkeiten für den Photovoltaik-Ausbau in den ländlichen Regionen gibt.“ Wagner nennt Hallendächer, Parkplätze sowie unproduktive Böden wie etwa im Berggebiet und ergänzt: „Wertvoller Ackerboden soll hingegen der Produktion von Lebensmitteln dienen.“ Die Jungbauern versuchen jetzt, Partner aus Industrie, Tourismus, Gemeinden sowie aus der Land- und Forstwirtschaft ins Boot zu holen, die in der Nähe der vom Land ausgewiesenen Gebiete ihre Dachflächen sowie bereits versiegelte Flächen für Photovoltaik zur Verfügung stellen würden.

Ralf Wagner

Ralf Wagner ist Obmann der Steirischen Jungbauern.

Die Steirischen Jungbauern sind davon überzeugt, dass die Energiewende nur dann gelingen kann, wenn die Regionen und die dort beheimateten Menschen besser miteingebunden werden. „Wir erwarten uns zumindest künftig von der zuständigen Abteilung, dass Grundbesitzer und lokale Akteure gefragt werden“, moniert Wagner. Und wenn – so wie in der Ober- und Hochsteiermark der Fall – zu wenig Netzkapazitäten da sind, gilt es den Fokus auf den Netzausbau und Energiegemeinschaften zu legen. „Somit kann Energie aus der Region und dann auch für die Region bereitgestellt werden“, so Wagner.

Energiewirt statt Verpächter

Landwirtschaftliche Flächen können aber nur dann für die Stromproduktion verwendet werden, wenn Landwirte oder Grundeigentümer ihre Flächen zur Verpachtung bereitstellen. „Jungbäuerinnen und Jungbauern sollen sich gut informieren, selbst Projekte entwickeln und als Energiewirt statt als Verpächter auftreten“, ermutigt Wagner seine Berufskollegen. „Denn die angebotenen Verträge sind meist über Jahrzehnte bindend und der Pachterlös daraus ist nur ein Bruchteil des möglichen Preises am Markt. Angebote klingen im ersten Moment finanziell sehr attraktiv. Welche Nachteile für Landwirte dadurch entstehen, wird leicht übersehen“, betont der Obmann der Steirischen Jungbauern und rät: „Die Energieexperten der Landwirtschaftskammer sind bei Fragen zum Photovoltaik-Ausbau sehr fundierte Ansprechpartner. Wir empfehlen ein Gespräch vorab und stehen selbst auch jederzeit persönlich für Fragen zur Verfügung.“

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2 Kommentare

Posch Alexius 1. Februar 2023 - 18:03

Es ist erschütternd, wenn man solche Flächen mit Photovoltaikanlagen sieht.
was nützt das ganze Jammern, dass täglich x- Fussballfälder verbaut werden. Die Nutzfläche geht verloren, ob durch Neubauten, Parkplätze oder in diesem Fall durch Photovoltaik.
wohl aber jammern, wenn Lebensmittel über tausende Kilometer transportiert werden.
Ich hätte gern eine Anlage gebaut, aber erstens bin ich nicht mehr Besitzer und zweitens lässt es meine Pendion zur Zeit nicht zu, da ich noch Ratenzahlungen für einen Wohnkredit zu leisten habe.

Antwort
Posch Alexius 1. Februar 2023 - 18:05

Es ist erschütternd, wenn man solche Flächen mit Photovoltaikanlagen sieht.
was nützt das ganze Jammern, dass täglich x- Fussballfälder verbaut werden. Die Nutzfläche geht verloren, ob durch Neubauten, Parkplätze oder in diesem Fall durch Photovoltaik.
wohl aber jammern, wenn Lebensmittel über tausende Kilometer transportiert werden.
Ich hätte gern eine Anlage auf dem Dach gebaut, aber erstens bin ich nicht mehr Besitzer und zweitens lässt es meine Pension zur Zeit nicht zu, da ich noch Ratenzahlungen für einen Wohnkredit zu leisten habe.

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