Informationstage in Landwirtschaftsschulen

von Karl Brodschneider

Über die Ausbildungsangebote in den Landwirtschaftsschulen soll man sich bei Informationstagen selbst vor Ort ein Bild machen.

Man nennt sie „Schulinformationstage“, „Tage der offenen Tür“ oder „Actiontage“ und sie haben alle das gleiche Ziel: junge Menschen vom Besuch einer land- und forstwirtschaftlichen Fachschule beziehungsweise einer land- und ernährungswirtschaftlichen Fachschule zu überzeugen. Aktuell besuchen knapp 2600 Jugendliche die 23 Fachschulen in der Steiermark. Auffallend ist, dass es längst keine klassischen Burschen- und Mädchenschulen mehr gibt. „In den land- und ernährungswirtschaftlichen Schulen liegt der Burschenanteil schon bei etwa elf Prozent“, informiert Landesschulinspektor Hannes Hütter. Grund dafür ist, dass die jungen Männer dort angebotene Spezialangebote wie Tourismus oder Pflege für ihr berufliches Weiterkommen gerne in Anspruch nehmen. Umgekehrt ist auch ein Fünftel aller Schüler in den land- und forstwirtschaftlichen Fachschulen weiblich. „Mädchen besuchen diese Schulen vor allem dann, wenn sie später einmal vorhaben, den elterlichen Betrieb weiterzuführen“, sagt Hütter.

Sehr gefragt

Der für die Landwirtschaftsschulen politisch verantwortliche Landesrat Hans Seitinger bricht die Lanze für „seine“ Schulen: „Die Absolventen und Absolventinnen sind im Berufsleben sehr gefragt!“ Und eine gute Ausbildung hat für ihn immer Vorrang, was er so beschreibt: „Die ertragreichsten Hektar sind die geistigen Hektar.“

Neben der einschlägigen Facharbeiter-Ausbildung können in den landwirtschaftlichen Schulen verschiedenste gewerbliche Berufsabschlüsse und Qualifikationen in den Bereichen Gesundheit, Soziales, Kinderbetreuung, Handel, Gewerbe, Ernährung, Tourismus und Büro erworben werden. Auch darüber wird bei den „Tagen der offenen Tür“ – viele Schulen laden auch schon im Spätherbst zum Besuch ihrer Schulen ein und bieten eigene Schnuppertage an – ausführlich informiert. Ebenso über die Möglichkeit, dass man nach dem Fachschul-Besuch die Möglichkeit zur Berufsreifeprüfung hat. In einigen Fachschulen kann man direkt vor Ort diese Matura, welche vom Land Steiermark zusätzlich finanziell gefördert wird, ablegen.

Berufsbegleitend

Neu ist die berufsbegleitende landwirtschaftliche Ausbildung. Im heurigen Jahr nutzen bereits über 100 Teilnehmer aus den verschiedensten Bereichen an vier Schulstandorten diese Weiterbildungsform. Die Ausbildung – sie findet werktags jeweils an zwei Abenden sowie samstags statt – dauert ein Jahr und schließt mit der Facharbeiterprüfung ab. Meist haben die Interessenten eine Landwirtschaft geerbt oder gekauft. Aber auch praktizierende Landwirte nutzen diesen zweiten Bildungsweg und erweitern so ihr Wissen und Können.

 

Beitragsfoto: Gimpel

 

 

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