Herz aus der Puste

von NEUES LAND

Diastolische Herzinsuffizienz ist eine oft lebensstilbedingte Herzmuskelschwäche. Hoffnung für eine Therapie am Herz gibt eine Studie an der Med Uni Graz.

 Jeder Fünfte im Alter von über 65 Jahren hat ein erhöhtes Risiko, eine diastolische Herzinsuffizienz zu entwickeln. Diese Form der Herzmuskelschwäche führt letztlich zu einem verringerten Schlagvolumen beim Herz und ist im Wesentlichen auf Lebensstilerkrankungen wie Fettleibigkeit oder Diabetes mellitus Typ 2 zurückzuführen. Bis dato ist keine Behandlung verfügbar, welche die Erkrankung überzeugend bekämpft und verhindert.

Anzeichen

Anzeichen für die diastolische Herzinsuffizienz sind unter anderem Kurzatmigkeit und ein Leistungseinbruch, die unter körperlicher Belastung auftreten. „Der Grund für diese Symptome liegt darin, dass der Herzmuskel aufgrund einer Versteifung nicht mehr richtig arbeitet“, erklärt Simon Sedej von der Medizinischen Universität Graz. Unter seiner Koordination beschäftigen sich 43 nationale und internationale Forscherinnen und Forscher in einem Konsortium mit den molekularen Ursachen dieser Erkrankung. In einer großen Studie konnten nun erstmals effiziente Therapieansätze aufgezeigt werden.

Studie

Bei der Erprobung einer Stoffwechsel-Therapie, die auf das Herz und periphere Organe wirkt, spielt das sogenannte Nikotinamidadenindinukleotid eine wesentliche Rolle. Das Coenzym ist an zahlreichen Reaktionen des Zellstoffwechsels beteiligt. Studienerstautor Mahmoud Abdellatif von der Klinischen Abteilung für Kardiologie der Med Uni Graz konnte zusammen mit Kollegen nun zeigen, dass dieser Hauptregulator verschiedenster zellulärer Reaktionen im Herzmuskel von betroffenen Patienten signifikant reduziert ist.

Verbesserung

Durch die orale Verabreichung seines natürlichen Vorläufers Nikotinamid konnten im Labor Krankheitssymptome deutlich verbessert werden. Das Nikotinamid stimulierte den oxidativen Abbau von Fettsäuren und reduzierte Adipositas. „Ebenso war das Nikotinamid in der Lage, das Energiegleichgewicht im Herzmuskel wiederherzustellen und die Steifigkeit der Herzmuskelzellen zu reduzieren“, so Sedej. Ein positiver Effekt konnte auch auf die Reduktion des Bluthochdrucks erzielt werden.

Beitragsfoto: Photo Sesaon – stock.adobe.com

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