Was Oma schon wusste, ist wieder voll im Trend: Marmeladen, Sirup, eingelegtes Gemüse werden im Rexglas neu entdeckt.
In den Küchen wird fleißig eingekocht, eingelegt und eingemacht, denn was lange als „von gestern“ und vielleicht sogar ein bisschen rückständig angeschaut wurde, erfährt gerade sein großes Comeback: das gute, alte Rexglas. Man will – besonders regionalem und saisonalem – Obst und Gemüse also das Leben verlängern und ihm wieder mehr Haltbarkeit geben – um wiederum selbst länger was davon zu haben. So wie es unsere Großeltern schon machten. Was damals allerdings aus einer Not heraus entstanden war – schließlich brauchte man auch im Winter was zu essen – ist heutzutage einem sehr starken Trend in Richtung bewusste Ernährung zu verdanken, der auch längst in der bäuerlichen Küche Einzug gefunden hat.
Das können die steirischen Seminarbäuerinnen bestätigen. Sie greifen den regelrechten Boom des Einmachens in ihren Kochkursen auf – die übrigens von jung bis alt bestens besucht sind – und zeigen dort, wie einfach und auch kreativ die „neue“ Vorratsküche sein kann.
Eigenes
Martha Fuchs ist eine dieser Seminarbäuerinnen und kann gleich mehrere Gründe nennen, warum das Einrexen derzeit so besonders spannend ist: „Die Leute wollen das eigene Obst und Gemüse konservieren. Ihnen ist wichtig zu wissen, was im Glas ist. Und wenn außerdem gerade zu viel da ist, soll es nicht verschwendet werden“. Wobei man durchaus kreativ sein kann, was eingelegt und konserviert wird – und durchaus wild zusammenmischen kann, was gerade Saison hat und reif ist. „Sehr gängig sind derzeit die pikanten Marmeladen, die sogenannten Chutneys. Aber natürlich auch die üblichen Marmeladen.
Geschenk
Sirup wird auch sehr gerne angesetzt – Kräutersirup oder Ananas-Salbei-Sirup fällt mir da zum Beispiel ein“. Wobei der Holunderblütensirup als Klassiker noch immer die Beliebtheitsskala anführt, mittlerweile aber die unterschiedlichsten Ideen ihren Weg in die Vorratsflasche finden, wie etwa der Rosenblütensirup. Beim Obst und Gemüse darf alles ins Glas, „was nicht zu viel Wasser enthält“, erklärt die Seminarbäuerin. „Was gleichzeitig reif ist, kann man auch mischen“. Ganz wichtig sei dabei, dass man ausprobiert und kreativ ist. „Vor allem soll man Spaß und Freude dabei haben, dann gelingt es auch“, so Fuchs, die weiß wovon sie spricht. Sie bewirtschaftet einen kleinen Bauernhof und eine Imkerei und gibt bereits seit zehn Jahren mit Begeisterung Kochkurse. Ein weiterer wichtiger Punkt ist sauberes Arbeiten – dann hält das Rexglas auch, was es verspricht. Und ist im Übrigen auch als Mitbringsel und Geschenk immer wieder ein Hit.
Wissenswert
- Wichtig ist, sauber zu arbeiten. Die Gläser müssen sorgfältig gereinigt sein, genauso wie die Dichtungen.
- Eingekochtes und Eingelegtes lichtgeschützt und kühl lagern. Sonst können sich Konsistenz und Farbe schnell verändern. Außerdem unterstützt eine dunkle Lagerung das Gelieren im Glas.
- Offene Kompott- oder Marmeladegläser immer im Kühlschrank aufbewahren.
Bild oben: Was reif ist, darf ruhig bunt durchgemischt ins Glas. Wie zum Beispiel Tomaten als – derzeit sehr beliebt – Chutney. Der eigenen Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Foto: fotolia.com/groisboeck