Landtagsabgeordneter Hubert Lang ist Obmann der Regionalentwicklung Oststeiermark und kämpft für starke ländliche Regionen. NEUES LAND mit einem Interview.
Ein Video zum Interview mit LAbg. Hubert Lang finden Sie hier.
NEUES LAND: Sie engagieren sich stark für eine Aufwertung der ländlichen Regionen. Kann man die Landflucht bremsen?
LAbg. Hubert Lang: Die Regionen sind Heimat und Lebensraum für die Steirerinnen und Steirer. Diesen Lebensraum zu gestalten, für die Bewohner attraktiv zu machen, aber auch Arbeitsplätze zu schaffen, ist eine zentrale Aufgabe der Politik. Wir müssen eine Balance zwischen dem stark wachsenden Zentralraum und den übrigen Regionen herstellen.
NL: Wie kann das gelingen?
Lang: Mit dem Grundsatzpapier „Land.Raum.Zukunft.“ hat die Steirische Volkspartei die Weichen für die Zukunft gestellt. Wir wollen den Wirtschaftsstandort Steiermark forcieren und einen Regionalbonus bei Betriebsansiedelungen, Neugründungen, Innovationen sowie bei Investitionen in bereits bestehende Betriebe einführen. Die geplante Breitband-Infrastruktur bietet den entlegenen Regionen große Potentiale für eine bessere wirtschaftliche Entwicklung. Aber auch Brauchtum, Volkskultur und das Vereinswesen sind bestimmende Faktoren für den Zusammenhalt der Gesellschaft und die Bindung zur Region. Wir müssen aber auch weiterhin den jungen Menschen eine Chance in den Regionen auf gute Ausbildung geben, sowohl im landwirtschaftlichen als auch im gesamtwirtschaftlichen Bereich.
NL: Ausbildung ist wichtig. Warum werden dann immer mehr kleine Schulen zugesperrt?
Lang: Die Reformpartnerschaft hat sich zum Ziel gesetzt, Einheiten zu schaffen, die auch in Zukunft überlebensfähig sind. Jetzt müssen die neuen Gemeinden mit einer guten Infrastruktur ausgestattet werden, um die Attraktivität weiter zu steigern. Auch die landwirtschaftlichen Fachschulen müssen gesichert, ausgebaut und gestärkt werden, da diese Ausbildungsstätten jenes Wissen vermitteln, das die Jugend auf den Höfen halten kann.
NL: Es sperren aber auch immer mehr landwirtschaftliche Betriebe zu.
Lang: Mit dem Strukturwandel in der Landwirtschaft bin ich konfrontiert, seit ich denken kann. Evolution und technischer Fortschritt haben auch in der Land- und Forstwirtschaft zu einem Umdenken geführt. Mir tut es um jeden Hof leid, der aus der Produktion aussteigt und ich sehe keinen Sinn im stetigen Wachsen. Unser Ziel ist die flächendeckende Bewirtschaftung mit bäuerlichen Familienbetrieben, die in der Lage sind, Qualität zu produzieren und den Kulturraum zu gestalten.
NL: Wie kann das gelingen?
Lang: Wir haben unsere Programme der ländlichen Entwicklung als eines der ersten Länder von der Europäischen Kommission genehmigt bekommen. Dadurch haben unsere Bauern Planungssicherheit für die nächsten sechs Jahre. Anreize für junge Übernehmer, eine Stärkung der Investitionsförderung und eine differenzierter Ausgleich für die natürliche Benachteiligung sowie ein umfassendes Maßnahmenpaket im Umweltprogramm stehen dabei im Vordergrund. Aber natürlich ist die Triebfeder jedes Handelns der faire Preis und da sind die Konsumenten unsere Partner.
Das vollständige Interview lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von NEUES LAND.
Zur Person
LAbg. Hubert Lang wurde 1964 in Vorau geboren. Nach einer kaufmännischen Lehre absolvierte er eine Ausbildung zum Obstbauer und übernahm 1991 den elterlichen Nebenerwerbsbetrieb in Pöllauberg, den er 1995 in einen Vollerwerbsbetrieb mit Obst-Direktvermarktung überführte. Huber Lang begann seine politische Karriere als Ortsgruppenobmann des Bauernbundes, wurde 2006 Ortsparteiobmann von Pöllauberg und 2007 Vizebürgermeister. Seit 2010 sitzt Lang im Steiermärkischen Landtag.