Am kommenden Samstag, 22. März, gibt es in der Kirschenhalle in Hitzendorf eine große Jubiläumsveranstaltung. Der Landes-Obst-, Wein- und Gartenbauverein für Steiermark begeht mit einem Festakt sein 125-jähriges Bestehen. Dabei wird einer der Höhepunkte die Krönung der neuen Most- und Fruchtsaftkönigin sein.
Die Nachfolgerin der bisherigen Fruchtsaftkönigin Anna Fattinger ist die 23-jährige Oststeirerin Cornelia Jansel aus Lembach bei Riegersburg. Sie ist Absolventin der Höheren Bundeslehranstalt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg, hat viel praktischen Erfahrungen in der Obstbauverarbeitung auf renommierten Betrieben in Österreich und Südtirol sammeln können und ist Angestellte bei den Obst-Partnern-Steiermark (OPST). „Ich freue mich auf viele Auftritte, bei denen ich die Vorzüge für heimische Obstprodukte wie Most, Fruchtsäfte, Brände, Marmeladen und Apfelchips bis hin zu Dörrobst präsentieren darf“, unterstreicht die neue Obst- und Fruchtsaftkönigin Cornelia I.
Ihr zur Seite steht Melanie Friedl. Sie erlernt derzeit den Beruf der Restaurantfachfreu und ist trotz ihrer Jugend (17 Jahre) eine fachlich kompetente Person, die nicht nur Jungsommelier ist, sondern auch ihrem Bruder bei der Produktion seiner Caldera-Obstweine mithilft. „Ich arbeite gerne auf dem elterlichen Obst- und Weinbaubetrieb in Auersbach bei Feldbach mit. Ich bin von der steirischen Vielfalt der Obstprodukte begeistert“, freut sich die Prinzessin.
Königin Anna I. dankt ab. Krönung am 22. März in Hitzendorf. Die bisher regierende Most- und Fruchtsaftkönigin Anna I. – Anna Fattinger aus Stübing – dankt am 22. März nach vierjähriger Regentschaft ab. Die Krönung der neuen Hoheiten ist nämlich am 22. März um 16 Uhr in der Kirschenhalle in Hitzendorf anlässlich des 125. Bestandsjubiläums des Landes-Obst-, Wein- und Gartenbauverbandes Steiermark. Die Regentschaft von Königin Cornelia I. und Prinzessin Melanie wird zwei Jahre dauern. Voraussetzungen für dieses mäjestätische Amt sind eine entsprechende fachbezogene Ausbildung sowie die Herkunft von einem Obstverarbeitungsbetrieb.
Bäuerliche Obstverarbeitung in der Steiermark: Die Produktpalette der bäuerlichen Obstverarbeitungsbetriebe ist vielfältig. Die klassischen steirischen Obstverarbeitungsprodukte sind Most, Fruchtsäfte und Edelbände. Immer größere Bedeutung gewinnen auch Essige, Marmeladen, Gelees, Chutneys, Dörrobst beziehungsweise Apfelchips. Für die Obstverarbeitung werden nur Früchte erstklassiger und sortenreiner Qualität
verwendet. Die seit 29. Jänner 2014 in Kraft gesetzte Qualitätsmostverordnung ermöglicht den Obstverarbeitern – ähnlich wie im Weinbau – eine staatliche Prüfnummer für die Obstweine (Moste) zu beantragen. Sie garantiert den Konsumenten höchste Qualität, die sensorisch und analytisch geprüft ist.
Für zahlreiche Betriebe ist die bäuerliche Obstverarbeitung ein zusätzliches Standbein, manche haben sich gänzlich auf Obstverarbeitung spezialisiert. Die hohen Investitionen in die Verarbeitungstechnologie werden in vielen Fällen durch zusätzliche Lohnverarbeitung für Klein- und Kleinstproduzenten reduziert. Teils haben auch die Ortsvereine des Landes-Obst-, Wein- und Gartenbauvereines in Gemeinschaftsverarbeitungsgeräte investiert, bei denen vor allem die Kleinproduzenten Obstverarbeitungsprodukte herstellen. Die Marktchancen Obstprodukte sind gegeben, entscheidend ist die Qualität.
Zahlen und Fakten: In der Steiermark gibt es 500 bäuerliche Obstverarbeiter. Rund 4.000 Tonnen Äpfel und Birnen werden jährlich zu rund drei Millionen Liter Säften und Mosten verarbeitet. Aus rund 400 bis 600 Tonnen Äpfel werden etwa 13.000 Liter Edelbrände hergestellt. Eine untergeordnete Rolle spielen Marmeladen, Gelees, Chutneys und Dörrobst. Stark im Kommen sind Essige und Apfelchips.