Was frisst die Kuh? Wie viele Eier legt die Henne am Tag? Vier Stationen, viel Wissen und Erlebnis rund um das Thema Bauernhof und Lebensmittelherkunft hatten rund 700 Grazer Volksschulkinder bei den Bauernhoferlebnistage 2018 in der land- und forstwirtschaftlichen Fachschule Grottenhof.
Fragen wie: „Wie viel frisst eine Kuh und wann gibt sie Milch oder wie wird aus dem Getreidekorn ein wohlschmeckendes Weckerl?“, wurden von pädagogisch ausgebildeten Bäuerinnen beantwortet.
Schule am Bauernhof kann in der ganzen Steiermark erlebt werden. Der früher selbstverständliche Kontakt zwischen Landwirtschaft und Bevölkerung besteht nicht mehr beziehungsweise nur teilweise. Während früher der Bauernhof noch am Schulweg, in den Ferien oder über Verwandte selbstverständlich erlebt werden konnte, ist er heute zu einer fast fremden Welt geworden. Auch das Wissen über ökologische Zusammenhänge ist vielfach verloren gegangen. In der Steiermark ermöglichen rund 90 pädagogisch geschulte Bäuerinnen und Bauern den Kindern und Jugendlichen unter der Marke „Schule am Bauernhof“ selbst Butter, Joghurt, Käse und Brot herzustellen. So zeigen sie ihnen den Weg der Lebensmittel von der Herstellung bis zum Supermarktregal.
700 Volksschulkinder. Bereits zum zwölften Mal freuten sich die Landwirtschaftskammer Steiermark, das Ländliche Fortbildungsinstitut Steiermark, die Stadt Graz, des Landes Steiermark sowie Bio Ernte Steiermark über den großen Ansturm bei den Bauernhoferlebnistagen in der Fachschule Grottenhof. 700 Kinder aus den städtischen Grazer Volksschulen tauchten einen ganzen Tag lang in die Arbeits- und Erlebniswelt eines Bauernhofs ein.
Sieger: Volksschulen Neuhart und St. Peter. Heuer erlebten die Schülerinnen und Schüler in vier Stationen die Vielfalt der heimischen Landwirtschaft. Zusätzlich zum Stationenbetrieb gab es ein Schätzspiel zum Alter eines Baumstammes. Die Siegerklassen jedes Tages gewinnen eine Vorstellung des Milchlehrpfades in ihrer Schule (Betreuung durch eine ausgebildete Seminarbäuerin).
Siegerklasse 3. Juli 2018: VS Neuhart, 4b; Siegerklasse 4. Juli 2018: VS St. Peter, 2M
Schwerpunkte der Stationen.
- Brot & Getreide: Die Kinder erfuhren von Schule am Bauernhof-Bäuerinnen und -Bauern wie aus Getreide Brot entsteht und stellten ihre Brotbackkünste unter Beweis und nahmen danach das selbstgebackene Weckerl mit nach Hause.
- Eins, zwei, drei – Henne & Ei: Bei dieser Station lernten die Kinder die Familie des Huhnes kennen und erfuhren warum die Henne Eier legt und wie man ein frisches Hühnerei erkennen kann. Der Höhepunkt dieser Station war das Streicheln eines Küken.
- Milch, wo kommst du her?: Die Schülerinnen und Schüler der Fachschule Grottenhof zeigten den Kindern den Umgang mit Kühen und Kälbern und erzählten Wissenswertes über die Milch. Weiters konnten sie die „Gummiliesl“ melken.
- Boden gut, alles gut: Der Erdapfel ist ein spezielles Gemüse. Dass er nicht wie der normale Apfel auf einem Baum wächst, davon konnten sich die Kinder bei dieser Station überzeugen. Denn es ging darum, so viele Erdäpfel wie möglich aus der Erde auszugraben und den Boden beim Barfuß-Parcours unter den Füßen zu spüren.
Stadtrat Kurt Hohensinner, Stadt Graz. „‚Woher kommt die Milch?‘ – ‚Wie wachsen Erdäpfel?‘ Es ist ungemein wichtig unsere Kinder frühzeitig dafür zu sensibilisieren, damit sie in Zukunft verstärkt über Lebensmittel, ihre Herkunft und die richtige Ernährung Bescheid wissen. Als Bildungsstadtrat bin ich für diesen wertvollen Beitrag zur Bewusstseinsbildung, zum respektvollen Umgang mit Lebensmitteln besonders dankbar.“
Franz Greinix, LFI Steiermark. „Als Obmann des Ländlichen Fortbildungsinstitutes Steiermark und aktiver Landwirt freue ich mich, dass es Projekte wie die Bauernhoferlebnistage gibt, da sie mit lebendigem Lernen, Erfahren und Begreifen den Bezug zur Landwirtschaft und zur Lebensmittelherkunft herstellen.“
Kammerdirektor-Stellvertreter Fritz Stocker, Landwirtschaftskammer Steiermark. „Schule am Bauernhof und speziell die Bauernhoferlebnistage in Graz sind ein wertvoller Beitrag, den Kleinsten die Herkunft unserer Lebensmittel in praktischer Weise zu zeigen.“
Foto: Fischer