Die Weststeirerin Johanna Resch beendet ihre zweijährige Regentschaft als Botschafterin des steirischen Weines und zieht Bilanz.
NEUES LAND: Ihre zweijährige Regentschaft als Steirische Weinkönigin geht zu Ende. War es eine schöne Zeit?
Johanna Resch: Ganz sicher! Es war eine unglaublich aufregende Zeit, weil man bei so vielen verschiedene Veranstaltungen dabei ist und dabei so viele Menschen kennenlernt.
NL: Das, was man sich am Anfang unter dieser Tätigkeit vorstellt und das, was es tatsächlich war – sind das zwei verschiedene Welten?
Resch: Ich muss sagen, der Zeitaufwand war enorm. Ich sah es zu Beginn nur als Repräsentationsaufgabe, aber heute weiß ich, dass diese Zeit für mich auch sehr persönlichkeitsbildend war. Dass der steirische Wein so vielfältig ist, habe ich schon gewusst, aber dass auch die Veranstaltungen, bei denen der steirische Wein im Mittelpunkt steht, so unterschiedlich sind, hätte ich nicht gedacht.
NL: Was war Ihr schönstes Erlebnis?
Resch: Ich hatte zum Beispiel bei einem „Ball der Steirer“ in Zürich die Ehre, die Grußworte unseres Landeshauptmannes zu überbringen. Und überall machte ich dieselbe Erfahrung: Die Krone macht es aus, dass die Leute auf einen zugehen. Du wirst mit offenen Armen und einem Lächeln empfangen.
NL: Brauchen der Wein, der Obstbau und andere landwirtschaftliche Sparten überhaupt Königinnen?
Resch: Ja, denn wir geben dem Produkt ein Gesicht! Es heißt bekanntlich: Das Lächeln des steirischen Weines sind die Weinhoheiten. Das gilt auch für andere Produkte. Allerdings ist die Bekanntheit der Weinkönigin sehr groß. Da tun wir Weinmajestäten uns im Vergleich zu den Repräsentanten anderer Produkte leichter.
NL: Als Weinkönigin kommt man viel auch in anderen Weinbau-treibenden Bundesländern und Nachbarstaaten herum – wo steht der steirische Wein?
Resch: Das ist sehr leicht zu beantworten. Weil der Wein bei uns in der Steiermark mengenmäßig klein ist, steht der Zeiger immer in Richtung Qualität. Mit unserer Vielfalt sind wir vorne dabei. Das traue ich mich zu sagen. Wir haben definitiv das schönste Weinland, das wir repräsentieren dürfen. Die steirischen Weinbauern sind stolz auf ihr Produkt und verkörpern das auch. Der Weinbauer sieht nicht nur das Glas Wein, sondern die ganze Steiermark.
NL: Und wohin entwickelt sich der steirische Weinbau?
Resch: Es gibt da eine ganz besondere Entwicklung und viel frischen Wind bei ,Steirischer Wein‘. Da geht ordentlich was weiter! Und ich spüre auch bei unseren Weinbauern und Funktionären die Erkenntnis, dass man nur mit gemeinsamer Arbeit viel erreichen kann.
NL: Was wünschen Sie Ihrer Nachfolgerin?
Resch: Der neuen Weinkönigin und ihren beiden Prinzessinnen wünsche ich, dass sie das Gleiche erfahren dürfen wie ich und dass sie viel Spaß und Freude dabei haben. Sie sollen diese Zeit genießen.
NL: Wie schaut Ihre persönliche Zukunft aus?
Resch:Ich habe die Möglichkeit bekommen, in der ÖVP Deutschlandsberg als Bezirksgeschäftsführerin tätig zu sein. Nebenbei studiere ich Jus und habe bereits das vierte Semester abgeschlossen.
Zur Person
Johanna Resch wurde 1996 geboren. Ihre Familie führt in Wildbach einen Schilcherweinbaubetrieb. Sie maturierte am BORG Deutschlandsberg und studiert Rechtswissenschaften. Vor zwei Jahren wurde sie zur Steirischen Weinkönigin gewählt. Die Krönung ihrer Nachfolgerin erfolgt bei der Steirischen Weinwoche in Leibnitz.