Schon seit 30 Jahren veröffentlicht NEUES LAND in der beliebten Serie „Wie’s g’wesn is“ Woche für Woche alte Bilder.
Die Serie „Wie’s g’wesn is“ ist aus der Bauernbund-Wochenzeitung NEUES LAND nicht wegzudenken. Dabei ist sie eher zufällig entstanden. Als der damalige Chefredakteur Fred Strohmeier vor genau 30 Jahren die Hobbyfotografen in der bäuerlichen Leserschaft um Bildeinsendungen ersuchte, wollte er sie dazu ermuntern, gelungene Schnappschüsse und pittoreske Landschaftsaufnahmen einzuschicken. Erscheinen sollten diese Bilder in der Serie „NL-Leser als Bildreporter“.
Sein Aufruf stieß auf großes Echo. Die Leser schickten tatsächlich viele Fotos ein, allerdings keine aktuellen, sondern alte. Rasch spürte man, dass diese NL-Fotoserie eine Zeitenwende markierte. Mit ihren Einsendungen wollten viele Bäuerinnen und Bauern das Selbst-Erlebte dokumentiert wissen, ahnend, dass vieles davon verloren zu gehen droht. Meist sind auf den eingesandten Bildern früher in Verwendung stehende Gerätschaften oder alte Arbeitsweisen festgehalten – fast immer in Verbindung mit dem Andenken an bereits verstorbene Verwandte, Nachbarn oder Freunde. Auch Gruppenbilder, die bei Kursabschlüssen, bei Lehrscharen oder besonderen Familienfeiern entstanden sind, will man gerne veröffentlicht sehen.
Die später in „Wie’s g’wesn is“ umbenannte Serie rief auch viele Sammler auf den Plan, welche die alten Bilder mit der Schere ausschnitten und in eigenen Alben sammelten. Daher lag es nahe, daraus ein Buch zu machen. 1996 war es endlich soweit. Das Buch nannte sich „Landluft macht frei“ und beinhaltete über 200 Fotos. Die Texte zu den Bildern verfasste Fred Strohmeier, der auch die Bildauswahl vornahm. Insgesamt standen ihm damals fast 2000 Bilder von 300 verschiedenen Einsendern zur Verfügung.
Das Interesse der Leser an den alten Aufnahme und die Freude, selbst Fotos an die Redaktion zu senden, hielten weiter an, sodass 2007 zum zweiten Mal ein Buchprojekt gestartet wurde – diesmal in Zusammenarbeit mit der Historikerin Inge Friedl. Binnen weniger Wochen wurden 1400 Bilder eingeschickt. Es war überwältigend, mit welch großem Vertrauen der NL-Redaktion die alten Aufnahmen zur Verfügung gestellt wurden. Bei vielen Bildern handelte es sich um persönliche Schätze, die man längere Zeit aus der Hand gab.
An diesem Vertrauensverhältnis zwischen Einsendern und der Redaktion hat sich bis heute nichts verändert. Noch immer werden regelmäßig alte Bilder eingeschickt, oft versehen mit persönlichen Anmerkungen und Lebensgeschichten. Seit Beginn der Serie vor genau 30 Jahren wurden schon mehr als 1700 Bilder in der Wochenzeitung NEUES LAND sowie im Steirischen Bauernkalender veröffentlicht.