Mitte voriger Woche begann in der gesamten Steiermark eine einzigartige Unwetterserie mit Starkregen und verursachte große Schäden.
Eine Woche lang standen weite Teile der Steiermark unter dem Eindruck von heftigen Unwettern. Sintflutartige Regenfälle gab es im Joglland. Hier schüttete es in manchen Gebieten 70 Liter pro Quadratmeter in einer halben Stunde. „Kleine Rinnsale wurden zu reißenden Bächen“, schildert Fischbachs Bürgermeisterin Silvia Karelly die Situation. „In manchen Regionen brachte dieses Unwetter ein 100-jähriges Hochwasser“, fährt sie fort.
Eine schwer betroffene Gemeinde ist St. Kathrein am Hauenstein. Zum Beispiel wurde dort die Bundesstraße auf einer Länge von 50 Meter völlig weggerissen. Zudem sind zwei Gemeindestraßenbrücken zerstört. „Wir sind leider nicht zum Katastrophengebiet erklärt worden“, merkt Bürgermeister Peter Knöblreiter enttäuscht an. Er ist aber froh, dass das Bundesheer mit der Errichtung einer Behelfsbrücke über den Hirschbach hilft.
Sehr große Unwetterschäden gab es auch rund um Murau und St. Lambrecht. Vermurte Straßen, entwurzelte Bäume, überschwemmte Häuser und Ställe waren der Grund, dass diese Region zum Katastrophengebiet erklärt wurde.
Hangrutschungen
Nach heftigen Niederschlägen von bis zu 80 Liter in einer Stunde kam es in der Südoststeiermark zu weiträumigen Überschwemmungen und Hangrutschungen. Eine besonders dramatische Situation erlebte eine Bauernfamilie in Unterlamm. Dort kamen mehrere Tausend Quadratmeter eines Hanges ins Rutschen, wobei sogar die Mauer eines Wirtschaftsgebäudes eingedrückt wurde. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer machte sich vor Ort ein Bild vom Ausmaß der Schäden.
Begleitet wurden viele Unwetter auch von Sturm und Hagel. Allein am Montag verursachte der Hagelschlag an landwirtschaftlichen Kulturen einen Schaden in der Höhe von einer Million Euro.
Wetter-Erklärung
Den Grund für die außergewöhnlich langen und starken Regenfälle beschreibt die ZAMG: „Zum einen ist die Luft vom Boden her sehr feucht. Die Sonneneinstrahlung heizt alles auf und lässt Gewitterwolken entstehen. Und weil die Wolken wegen fehlender Höhenströmung fast gar nicht weiterwanderten, kam es zu punktuellen Starkregen-Ereignissen.“
Beitragsfotos: BFV MU, BFV FB, Gemeinde St. Kathrein a. H., ÖHV