Es gibt so manche Binsenweisheiten rund um unser Sehorgan, die sich hartnäckig als Fakten halten. Ein Check.
Die Steirische Landesinnung der Augen- und Kontaktlinsenoptiker/Optometristen klärt über Mythen zur Sehfähigkeit auf. Corona beispielsweise hat unsere Sehfähigkeit tatsächlich verändert: „Kinder und Jugendliche erleben viel mehr Bildschirmzeit und sind weniger im Freien, was die Myopie fördert. Dies war speziell in der Corona-Zeit zu beobachten. Mit einer hohen Kurzsichtigkeit steigt das Risiko für eine schwerwiegende Augenerkrankung im Erwachsenenalter“, so der Steirische Landesinnungsmeister der Augen- und Kontaktlinsenoptiker Kurt Otter. Dieser sich weltweit ausbreitenden Kurzsichtigkeit kann entgegengewirkt werden: Denn die optische Ursache für Kurzsichtigkeit ist meist ein in der Kindheit zu sehr in die Länge gewachsener Augapfel. Dem beugen Tageslicht und der Blick in die Ferne vor. Bereits zwei Stunden tägliche Aktivitäten bei Tageslicht können das Augenlängenwachstum und somit die Zunahme der Kurzsichtigkeit einbremsen.
Schutz vor Sonne
Das elegante Bild der großen dunklen Sonnenbrillen haben wiederum bereits Stil-Ikonen wie Audrey Hepburn und Jacky Kennedy in unseren Köpfen verankert. Grundsätzlich besteht die Hauptfunktion der Sonnenbrillen darin, vor UV-Strahlung und Blendung zu schützen. Doch stimmt es tatsächlich, dass dunkle Exemplare unsere Augen besser vor Sonnenlicht abschirmen? Achtung – die Tönungsintensität sagt nichts über die Höhe des UV-Schutzes aus. Am gefährlichsten sind dunkle Gläser ohne UV-Schutz, weil dann die UV-Strahlen ungefiltert durch die Pupille ins Auge eindringen. Am besten orientiert man sich an dem Qualitätsmerkmal für den 100-prozentigen UV-Schutz, dem CE-Zeichen oder UV-400-Zeichen.
Gegen Sehschwäche
Werden durch das Tragen einer Brille die Augen faul? „Der Irrglaube, dass man Fehlsichtigkeiten gar nicht oder nicht vollständig korrigieren soll, ist ebenfalls ein Mythos und ist immer noch verbreitet“, so Otter. „Ganz prinzipiell kann man Sehschwächen nicht ‚heilen‘ und sie auch nicht einfach ‚wegtrainieren‘. Das Tragen eines richtig eingestellten Sehbehelfs unterstützt die Augen und schützt vor Überanstrengung, Rötung und Kopfschmerzen. Die Stärke muss für den jeweiligen Bedarf, wie zum Beispiel Ferne, Computer, Buch lesen, richtig ermittelt werden“, so der Landesinnungsmeister.
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